Donnerstag, 14. November 2019 Der Tag Abgeschobene Salafisten-Familie fliegt nach Berlin
Politik 14.11.19 Schuster zu Salafisten-Familie "Das ist ein geübtes Prozedere"
Die Türkei hat mit der Abschiebung der mutmaßlichen deutschen Islamisten angefangen. Ein exklusives RTL-Video zeigt, wie die siebenköpfige Familie B. aus dem salafistischen Milieu im niedersächsischen Hildesheim in ein Flugzeug in Istanbul einsteigt. In wenigen Stunden sollen sie in Berlin ankommen.
Die Familie B. stammt ursprünglich aus dem Irak. Nach Erkenntnissen deutscher Behörden besitzen alle Familienmitglieder bis auf den Vater die deutsche Staatsbürgerschaft. Haftbefehle wegen islamistischer Umtriebe liegen gegen die Familienmitglieder nicht vor. Allerdings droht dem Vater womöglich wegen anderer krimineller Machenschaften Strafverfolgung.
Vor wenigen Tagen hatte die Türkei die Abschiebung mehrerer deutscher mutmaßlicher Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat angekündigt.
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Exklusive Bilder vom Flughafen Abschiebung aus der Türkei: Hier steigt die Salafisten-Familie ins Flugzeug
14. November 2019 - 15:32 Uhr Türkei: Siebenköpfige Familie auf dem Weg nach Deutschland
Das exklusive RTL-Video zeigt, wie die Salafisten-Familie in Istanbul ins Flugzeug nach Deutschland steigt. Sie wurde mit einem Fahrzeug der Einwanderungsbehörde zum Flugzeug gebracht und hat es vor den anderen Passagieren bestiegen.
Der Sprecher des türkischen Innenministers bestätigte RTL und n-tv, dass es sich um die siebenköpfige Familie aus Hildesheim handelt. Die Türkei hatte vor wenigen Tagen angekündigt, mehrere Deutsche abzuschieben. Diese gelten dort als "ausländische Terroristenkämpfer". Unklar, ob Familie nach Niedersachsen zurückkehrt
Die jetzt abgeschobene Familie stammt ursprünglich aus dem Irak. Nach Erkenntnissen deutscher Behörden besitzen alle Familienmitglieder bis auf den Vater die deutsche Staatsbürgerschaft. Haftbefehle wegen islamistischer Umtriebe liegen gegen die Familienmitglieder nicht vor. Die Familie, die auch volljährige Kinder hat, ist nach der Landung in Deutschland also auf freiem Fuß. Allerdings droht dem Vater womöglich wegen anderer krimineller Machenschaften Strafverfolgung.
Es sei noch völlig unklar, ob die Familie zurück nach Niedersachsen kommen werde, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Hannover am Mittwoch. Die Familie habe dort keinerlei Wohnsitz mehr.
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Nach Deutschland : Türkei schiebt siebenköpfige Familie aus salafistischem Milieu ab
Aktualisiert am 14.11.2019-16:13
Die Türkei hat die Rückführung deutscher mutmaßlicher IS-Mitglieder angekündigt. Nun soll eine Familie kommen, die dem salafistischen Milieu zugerechnet wird. Voraussichtlich bleibt sie vorerst frei.
Die Türkei schiebt sieben Personen einer Familie aus dem salafistischen Milieu nach Deutschland ab. Sie sollte am Donnerstag in Berlin ankommen. Haftbefehle wegen islamistischer Umtriebe liegen gegen die Familienmitglieder nicht vor. Allerdings droht dem Vater womöglich wegen anderer krimineller Machenschaften Strafverfolgung.
Familie B. kommt aus dem niedersächsischen Hildesheim, unklar ist jedoch, ob sie dorthin zurückkehrt. Ursprünglich stammt sie aus dem Irak. Bis auf den Vater haben alle Familienmitglieder die deutsche Staatsbürgerschaft. Die Familie war Ende Januar von Deutschland in die Türkei gereist und nach zwei Monaten in der Stadt Samsun festgenommen worden. In türkischer Abschiebehaft wurde eines der Kinder geboren. Den Grund für die Inhaftierung haben die türkischen Behörden nicht mitgeteilt.
Fast 300 festgenommene IS-Anhänger
Die Türkei hatte die Abschiebung mehrerer deutscher mutmaßlicher Anhänger der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in dieser Woche angekündigt. Über einen möglichen Aufenthalt der Familie B. im ehemals vom IS kontrolliertem Gebiet im Irak oder Syrien ist jedoch nichts bekannt. Am Donnerstag will die amerikanische Regierung in Washington mit ihren Verbündeten der Anti-IS-Koalition auch über den weiteren Kampf gegen die Terrormiliz beraten.
Die Türkei war am 9. Oktober in Nordsyrien einmarschiert und geht dort gegen die Kurdenmiliz YPG vor, die sie als Terrororganisation betrachtet. Dabei wurden nach offiziellen Angaben 287 IS-Anhänger festgenommen, darunter Frauen und Kinder. Nach Angaben Erdogans sitzen mehr als 1000 Anhänger des IS in türkischen Gefängnissen, darunter 737 ausländische Staatsbürger.
Der IS hat seine einstigen Herrschaftsgebiete im Irak und in Syrien verloren und gilt militärisch als besiegt. Nach einem Bericht der amerikanisch geführten Anti-IS-Koalition vom Juni halten sich in dem Gebiet aber noch zwischen 14.000 und 18.000 IS-Anhänger auf, darunter 3000 Ausländer.
Der Einmarsch der Türkei in Nordsyrien soll auch auf dem Treffen der Anti-IS-Koalition besprochen werden. Aus dem amerikanischen Außenministerium hieß es, die Rückführung ausländischer IS-Kämpfer, die von den von der YPG geführten Syrischen Demokratischen Kräften SDF in Syrien gefangen gehalten werden, gehe nur langsam voran. Besonders gelte das für Hunderte gefangener IS-Kämpfer aus west- und zentraleuropäischen Staaten. In Europa hätten bislang nur Bosnien, das Kosovo und Italien Kämpfer zurückgenommen.
Der türkische Innenminister Süleyman Soylu hatte die Heimatländer mutmaßlicher IS-Anhänger am Mittwoch dazu aufgefordert, ihre Staatsbürger zurückzunehmen. „Wenn wir alle zusammen den Terror bekämpfen wollen, dann – nichts für ungut – muss sich jeder seiner Terroristen annehmen“, sagte Soylu. Die Türkei will auch elf mutmaßliche IS-Anhänger aus Frankreich abschieben, hatte dazu aber keinen Zeitplan genannt.
Zwei Ehefrauen von IS-Kämpfern werden am Freitag in Deutschland erwartet. Dabei handelt es sich nach dpa-Informationen um eine 1998 geborene Frau, der es gelungen war, aus dem von Kurden bewachten Gefangenenlager Al-Hol in Syrien zu fliehen. Sie saß den Angaben zufolge zuletzt in der türkischen Stadt Gaziantep in Abschiebegewahrsam. Zudem soll eine gebürtige Hannoveranerin ins Flugzeug gesetzt werden, der es nach einer Massenflucht aus dem syrischen Lager Ain Issa gelungen war, sich in Richtung Türkei abzusetzen.
Mittelfristig plant die Türkei auch die Abschiebung zwei deutscher Konvertitinnen, die ebenfalls aus einem Lager in Nordsyrien hatten fliehen können. Zuvor soll sichergestellt werden, dass die Kinder, die bei ihnen sind, tatsächlich ihre eigenen Kinder – und damit deutsche Staatsbürger – sind. Erdogan hatte am Dienstag damit gedroht, vermehrt IS-Anhänger nach Europa abzuschieben.
Ankara bereitet zudem die Abschiebung eines amerikanischen mutmaßlichen IS-Anhängers in die Vereinigten Staaten vor. Eigentlich sollte er auf eigenen Wunsch nach Griechenland als Drittland abgeschoben werden, sei aber dort nicht angenommen worden, teilte das türkische Innenministerium mit. Die Vereinigten Staaten haben nun zugesichert, Reisepapiere auszustellen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte sich am Mittwoch mit Präsident Donald Trump in Washington getroffen.
Die SDF bewachen in Nordsyrien immer noch Tausende IS-Gefangene. Nach Angaben pro-kurdischer Medienaktivisten sagte auf Anfrage, die SDF hätten trotz des türkischen Einmarsches noch die Kontrolle über alle IS-Gefangenenlager, mit Ausnahme von Ain Issa.
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Berlin 14.11.2019 18:13 758 Abschiebung aus der Türkei: Salafisten-Familie landet in Berlin! Flieger mit Salafisten-Familielandet in Berlin
Berlin - Nach ihrer Abschiebung aus der Türkei ist eine siebenköpfige deutsch-irakische Familie in Berlin eingetroffen.
Der Flug TK 1723 von Turkish Airlines landet am Flughafen Tegel. An Bord befinden sich Personen, die aus der Türkei abgeschoben wurden.
Sie landete am späten Donnerstagnachmittag am Flughafen Tegel, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr.
Reporter der dpa sahen, wie mehrere Passagiere, darunter eine Frau mit einem Baby im Arm, direkt in einem Polizeiwagen vom Rollfeld gefahren wurden.
Die Familie aus Hildesheim wird dem salafistischen Milieu zugerechnet. Das türkische Innenministerium bezeichnete sie als "ausländische Terroristenkämpfer".
Die Familie B. stammt ursprünglich aus dem Irak. Nach Erkenntnissen deutscher Behörden besitzen alle Familienmitglieder bis auf den Vater die deutsche Staatsbürgerschaft. Es handelt sich um vier Frauen, zwei Männer und ein Baby.
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