13. November 2019, 15:42 Uhr Kriminalität - Potsdam:Polizei hat weiter keine Spur vom DHL-Erpresser
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Potsdam (dpa) - Zwei Jahre nach dem Versand der ersten Paketbombe hat die Brandenburger Polizei noch keine Spur von dem Erpresser, der den Paketzusteller DHL um einen Millionenbetrag erpressen wollte. Das Landeskriminalamt sei in dem Verfahren mehr als 1000 Spuren und Hinweisen nachgegangen, teilte das Polizeipräsidium am Mittwoch in Potsdam mit. "Bis heute konnte ein dringender Tatverdacht gegen eine oder mehrere Personen nicht erhärtet werden." Die Ermittler wollten in Kürze einen Vorschlag zur Ausrichtung der weiteren Ermittlungsmaßnahmen an die Staatsanwaltschaft Potsdam senden, hieß es in der Mitteilung. Weitere Einzelheiten dazu wurden nicht genannt.
Eine Verfahrenseinstellung durch die Polizei sei aktuell nicht vorgesehen, betonte das Polizeipräsidium in der Mitteilung. "Überdies obliegt eine solche Entscheidung ausschließlich der zuständigen Staatsanwaltschaft." Allerdings sei die Sonderkommission "Quer", die mit bis zu 50 Beamten gegen den oder die Erpresser ermittelt hatte, im August 2019 aufgelöst worden. "Die weiteren Ermittlungen werden seitdem durch Ermittler der Abteilung Organisierte Kriminalität am Landeskriminalamt Brandenburg geführt."
Am 1. Dezember 2017 war in einer Apotheke am Rande des Potsdamer Weihnachtsmarkts eine Paketbombe entdeckt worden, in der sich eine Sprengvorrichtung und Nägel befanden. Darin wurde auch ein als QR-Code verschlüsseltes Schreiben entdeckt, mit dem DHL um eine Millionensumme in Bitcoins erpresst wurde. Der Umsicht des Apothekers, der das Päckchen erhielt, war es mit zu verdanken, dass keine Menschen verletzt wurden. Er habe beim Öffnen ein Zischen gehört und bemerkt, "dass da so komische Drähte rausguckten", berichtete der Apotheker später. Daraufhin alarmierte er die Polizei.
Später stellte sich heraus, dass schon Anfang November 2017 eine erste explosive Sendung des DHL-Erpressers im Postzentrum Frankfurt (Oder) eingegangen war. Diese geriet beim Öffnen in Brand, wodurch auch das Erpresserschreiben zerstört wurde. Weitere explosive Sendungen gingen im Januar bei einer Berliner Bankfiliale und im April bei der Handwerkskammer in Berlin ein.
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