Instagrammer suchen nach vermisster Nina (15) von Qendresa Llugiqi -. Die Familie sucht verzweifelt nach ihr. Auch Influencer teilen den Hilferuf.
Nina* (15) wird seit dem 13. Oktober vermisst. Ihre Familie sucht nach dem Teenager aus Zug. Um auf den Fall aufmerksam zu machen, haben ihre Schwester und ihre Cousine sogar Influencer mit grossen Reichweiten kontaktiert. Diese haben die Vermisstmeldung in ihren Insta-Storys geteilt. Darin heisst es etwa: «Nina ist 1,68 Meter gross und schlank. Sie hat braune Augen und schwarze Haare. Sie hatte zuletzt einen hellbraunen MCM-Rucksack und goldfarbene Nike-Schuhe an.»
«Den Rucksack hat ihre Cousine ihr letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt, weil sie ihr eine kleine Freude bereiten wollte», sagt Ninas Verwandte zu 20 Minuten. «Die Familie hatte in den letzten Jahren kein einfaches Leben.» Nach Informationen von 20 Minuten hat der Vater der Familie ein schweres Gewaltverbrechen begangen und mehrere Personen getötet, bevor er selbst ums Leben kam.
«Sie war auffälliger als die anderen»
Der Fall habe Nina bis zuletzt enorm beschäftigt, während ihre ältere Schwester und ihr jüngerer Bruder besser damit umgehen könnten, bestätigt die Verwandte. Etwa könne sie den Geburtstag nicht mehr feiern, da das Datum genau auf die Beerdigung des Vaters fällt. «Nina war zwar auffälliger als die anderen in der Familie, aber wir lieben sie und haben immer versucht, sie zu unterstützen.»
Letztes Jahr im Oktober sei Nina jedoch von der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde Zug in einem Heim im Kanton Bern untergebracht worden. «Ich kann mir vorstellen, dass sie da nicht glücklich war und deshalb abgehauen ist.» Die Verwandte stört sich daran, dass die Behörden im Fall von Nina nichts zu unternehmen scheinen: «Wir als Familie werden immer wieder vertröstet. Verstehen sie nicht, dass wir uns grosse Sorgen machen? Nina ist doch erst 15. Wieso müssen Ninas 16-jährige Cousine und ihre 17-jährige Schwester nach ihr suchen?»
Befindet sich Nina im Raum Zürich?
Gemäss einem Post in der Instagram-Story von Ninas Schwester hat sich die Vermisste am Abend ihres Verschwindens bei der Familie gemeldet. «Ich habe die Stimme von Nina wiedererkannt. Sie hat geschrien und geweint. Sie meinte aber auch, es gehe ihr gut. Seither haben wir kein Lebenszeichen mehr von ihr erhalten.»
Inzwischen seien einige Hinweise eingetroffen. «Nina soll am Dienstag gegen 8 Uhr am Bahnhof Oerlikon gesehen worden sein», schreibt die Schwester.
Gemäss der Kantonspolizei Bern ist am 13. Oktober eine Person als abgängig gemeldet worden. «Die Abklärungen dauern noch an. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes machen wir zu dem Fall keine weiteren Angaben», sagt Sprecherin Sarah Wahlen. In diesem Fall ist momentan keine öffentliche Suche vorgesehen. «Eine öffentliche Suche wird immer im Einzelfall überprüft und ist eine von vielen möglichen Massnahmen. Wir suchen beispielsweise öffentlich, wenn vermutet wird, dass eine Person sich nicht allein zurechtfindet oder auf Medikamente angewiesen ist. Abgängige Personen verlassen einen Ort aus eigenem Antrieb. Das Mittel der öffentlichen Suche wird auch aus Persönlichkeitsschutzgründen sehr zurückhaltend eingesetzt.»