Sechsfachmörder lebte von Sozialhilfe in der Schweiz
1993 löschte Zoran P. eine ganze Familie in Bosnien aus. Er wurde geschnappt und verurteilt. Er floh jedoch aus dem Gefängnis in die Schweiz. Hier lebte er 25 Jahre unerkannt.
Der Mann wurde 1995 zu 12 Jahren und 10 Monaten Gefängnis verurteilt – flüchtete aber noch im selben Jahr in die Schweiz.
Im Oktober 1993 hat Zoran P. zusammen mit einem Komplizen eine sechsköpfige Familie in einer bosnischen Kleinstadt getötet und diese ausgeraubt. Dafür wurde der Mann 1995 in Bosnien-Herzegowina zu 12 Jahren und 10 Monaten Gefängnis verurteilt.
Noch im selben Jahr flüchtete Zoran P. aus dem Gefängnis in der Stadt Bijeljina. Und zwar direkt in die Schweiz. Hier lebte er 25 Jahre lang unbehelligt unter falschem Namen. Er heiratete eine Schweizerin und nahm ihren Namen an. Die beiden haben zwei erwachsene Töchter und einen Sohn (17), wie das bosnische Portal «PTC» berichtet.
Auslieferung bewilligt
Im Mai bewilligte das Bundesamt für Justiz die Auslieferung von P. Doch dieser wehrte sich dagegen und zog vor Bundesstrafgericht und das Bundesgericht. Im Urteil des Bundesstrafgerichts soll P. seine starke familiäre Bindung zu seiner Familie und der Schweiz geltend gemacht haben, wie «20 Minuten» berichtet. Er lebe seit Jahrzehnten ununterbrochen in der Schweiz und sei «weder sprach- noch reisegewandt». Er habe kein Einkommen und kein Vermögen und sei zudem verschuldet.
Wie das Portal weiter berichtet, wurde gegen P. sogar mehrfach Konkurs eröffnet. Er schuldete seinen Gläubigern offenbar Zehntausende Franken. Zudem lebte er von der Sozialhilfe und wollte IV geltend machen. Sein Protest hat nichts genutzt. Das Bundesstrafgericht und das Bundesgericht entsprachen dem Auslieferungsentscheid des Bundes. Am Montag wurde P. nach Bosnien-Herzegowina überstellt. (nbb)