Sah er sein Erbe in Gefahr? Sohn (55) soll Mutter (79) im Brunnen ertränkt haben
15.10.2019 - 08:25 Uhr
Münster/Neuenkirchen – Erneute Wende im spektakulären Brunnen-Mordfall von Neuenkirchen (Kreis Steinfurt). In der Nacht zu Dienstag nahm die Polizei den Sohn (55) von Else F. (†79) wegen Mordverdachts fest.
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Neuenkirchener verhaftet Sohn soll Mutter aus Habgier in einem Brunnen ertränkt haben
Münster / Neuenkirchen -
Nach dem Fund einer Leiche in einem Brunnenschacht im Kreis Steinfurt Ende Juni ist jetzt der 55-jährige Sohn der Toten festgenommen worden. Er soll seine Mutter wegen Erbstreitigkeiten getötet haben. Dienstag, 15.10.2019, 08:32 Uhr aktualisiert: 15.10.2019, 09:41 Uhr
In einem Brunnenschacht auf dem Gelände der Familiengärtnerei in Neuenkirchen soll der Verdächtige seine 79 Jahre alte Mutter aus Habgier ertränkt haben. Wie die Staatsanwaltschaft Münster, die Kreispolizeibehörde Steinfurt und das Polizeipräsidium Münster in einer gemeinsamen Erklärung am Dienstag mitteilten, wurde der 55-Jährige in der Nacht zu Dienstag kurz nach Mitternacht festgenommen. Mehr zum Thema
Leiche aus Brunnenschacht obduziert Sohn wieder auf freiem Fuß
Zuvor hatte das Amtsgericht Münster auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl wegen dringenden Mordverdachts erlassen: „Dem Mann aus Neuenkirchen wird zur Last gelegt, in den späten Abendstunden des 25. Juni seine Mutter an einem Gurt und einer im Brunnen stehenden Leiter herabgelassen und in dem zwei Meter tiefen Wasser des Brunnens ertrinken lassen zu haben", erläuterte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt.
Erst angegriffen, dann in Brunnen herabgelassen
Den Tod durch Ertrinken habe bereits die am 27. Juni im Institut für Rechtsmedizin der Universitätsklinik Münster durchgeführte Obduktion der Verstorbenen ergeben, bereits damals geriet der Sohn ins Visier der Ermittler, musste mangels eines dringenden Tatverdachts aber wieder aus der Untersuchungshaft entlassen werden. Denn die Obduktion erbrachte keinen eindeutigen Hinweis auf ein Fremdverschulden .
„Die am Kopf der Leiche festgestellten Hämatome dürften nach den umfangreichen Spurensicherungen und -auswertungen der Mordkommission der 79-Jährigen außerhalb des Brunnens zugefügt worden sein", erklärte der Oberstaatsanwalt die neue Bewertung des Falls. „Anschließend soll der Tatverdächtige seine, durch den Angriff vermutlich wehrlose Mutter in den Brunnen verbracht und dort getötet haben." Erbstreit als Motiv
Hintergründe der Tat dürften nach den Erkenntnissen der Polizei in einem Erbstreit begründet sein. „Als die 79-Jährige plante, Großteile ihres Grundbesitzes zu veräußern, sah der 55-Jährige möglicherweise sein Erbe und seine Pläne, das Anwesen geschäftlich für eigene Zwecke zu nutzen, in Gefahr", resümierte der Leiter der Mordkommission, Kriminalhauptkommissar Joachim Poll, das mögliche Mordmotiv. „Durch den plötzlichen Tod seiner Mutter soll er versucht haben, seine finanzielle Situation zu retten."
Nach seiner Festnahme äußerte sich der 55-Jährige nicht zu den Vorwürfen. Er wird noch am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt. Schlagwörter
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In einem Brunnenschacht in Neuenkirchen im nördlichen Münsterland ist am 26. Juni eine Frauenleiche entdeckt worden. Foto: Nord-West-Media TV/dpa ‹
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Neuenkirchen - Vor dem Landgericht Münster muss sich ein 55-Jähriger aus Neuenkirchen derzeit verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord an seiner Mutter vor. Eine Zeugin sagte aus, dass er auch etwas mit dem Tod seines Vaters zu tun haben soll.
Von Jörg Homering
aktualisiert: 20.06.2020, 12:50 Uhr
Die Leiche eines im Januar 2019 im Alter von 88 Jahren verstorbenen Mannes wurde gestern Vormittag auf dem Friedhof in Neuenkirchen im Beisein von Polizei und Staatsanwaltschaft exhumiert. Es handelt sich um den Vater eines 55-jährigen Gärtnermeisters, der sich seit April vor dem Landgericht Münster wegen Mordes verantworten muss. Der Vorwurf: Er soll im Juni 2019 seine 79-jährige Mutter aus Habgier im Brunnenschacht der familieneigenen Baumschule ertränkt haben. Der Angeklagte bestreitet das.
Die Leiche eines im Januar 2019 im Alter von 88 Jahren verstorbenen Mannes wurde gestern Vormittag auf dem Friedhof in Neuenkirchen im Beisein von Polizei und Staatsanwaltschaft exhumiert. Es handelt sich um den Vater eines 55-jährigen Gärtnermeisters, der sich seit April vor dem Landgericht Münster wegen Mordes verantworten muss. Der Vorwurf: Er soll im Juni 2019 seine 79-jährige Mutter aus Habgier im Brunnenschacht der familieneigenen Baumschule ertränkt haben. Der Angeklagte bestreitet das.
Der Hinweis, der gestern zur Exhumierung des Mannes geführt hat, stammte von der 48-jährigen ehemaligen Lebensgefährtin des Angeklagten. Im Zeugenstand sagte sie: „Mit Opas Tod hat er auch etwas zu tun.“ Sie deutete einen Tod durch Vergiftung an: Es werde in der Baumschule „ein Mittel eingesetzt, das man nicht nachweisen kann“.
Mutter wollte Sohn enterben
Der Tod der Seniorin und der Mordprozess gegen den Sohn schlagen in Neuenkirchen seit einem Jahr hohe Wellen. Der Angeklagte soll seine Mutter am Abend des 25. Juni 2019 in dem über zwei Meter tiefen Wasser eines Brunnens auf dem elterlichen Anwesen ertränkt haben. Er soll, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, seine Mutter zuvor an den Kopf geschlagen und sie dann mit einem Seil über eine Leiter in den Brunnen hinabgelassen haben, wo sie ertrank. Zuvor soll er ein Gespräch belauscht haben, in dem es um einen Notartermin am nächsten Tag ging. Die Mutter wollte den Angeklagten enterben.
Seit Oktober sitzt der 55-Jährige in U-Haft. Viele Zeugen, auch aus der Familie, zeichneten von ihm das Bild eines aggressiven, geldgierigen und geltungssüchtigen Mannes, der schon häufig mit dem Gesetz in Konflikt geraten war.
Der Prozess wird am Montag, 22. Juni, vor dem Landgericht Münster fortgesetzt (2 Ks 1/20).
Im Juni des vergangenen Jahres sichern Polizeibeamte den vermeintlichen Tatort. Nun müssen die Ermittler einem weiteren Tatvorwurf nachgehen. Foto: Sven Rapreger