Festnahme nach Amok-Drohung Warum war Konstantin K. (23) überhaupt auf freiem Fuss?
von: Michaela Steuer veröffentlicht am 02.10.2019 - 17:41 Uhr
Frankfurt - SEK-Einsatz Mittwochnachmittag in Frankfurt! Ein Mann (23) hatte bei seinem Anwalt einen Amok-Lauf angedroht. Doch wie konnte es überhaupt dazu kommen, dass der Mann auf freiem Fuss ist? Nach BILD-Informationen hatte die Staatsanwaltschaft Hanau 48 Stunden vorher Haftbefehl gegen ihn beantragt.
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SEK-Einsatz Amok-Alarm in Anwaltskanzlei– SEK-Einsatz auf Königsteiner Straße
Spektakulärer Einsatz auf der Königsteiner Straße: Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei hat am Mittwochmittag einen 23-jährigen Mann in der Kanzlei seines Anwalts in Unterliederbach festgenommen. Zuvor hatte er einen Amoklauf angekündigt.
Frankfurt - Szenen wie aus einem Krimi spielen sich am Mittwoch (2.10.2019) auf der Königsteiner Straße im Frankfurter Stadtteil Unterliederbach ab: Ein halbes Dutzend Mannschaftswagen mit SEK-Beamten, teils in Tarnanzügen und mit Maschinengewehren im Anschlag, stürmen gegen 12 Uhr die Kanzlei des bekannten Strafverteidigers Dr. Ulrich Endres, ungefähr auf halber Strecke zwischen der Autobahnabfahrt von der A66 und dem Dalbergkreisel, in der Nähe des Rewe-Supermarktes.
Dorthin hat sie der Anwalt eines polizeibekannten Mannes (23) gerufen, weil sein Mandant kurz zuvor einen Amoklauf ankündigte. Sofort klicken die Handschellen: "Der junge Mann", berichtete Polizeisprecher Marc Draschl auf Anfrage dieser Redaktion, "leistete keinerlei Widerstand." Das große Aufgebot sei vonnöten gewesen, "da wir um die kriminelle Vorgeschichte des Mannes wussten."
Frankfurt: Tankstelle überfallen
Damit bestätigte Draschl einen Bericht von bild.de, wonach der Festgenommene bereits in der Nacht auf Montag maskiert und mit gezückter Waffe eine Aral-Tankstelle in Maintal überfallen hatte.
Die Polizistin einer zufällig in der Nähe befindlichen Streife betrat demnach genau in dem Moment die Tankstelle, als der Täter auf die Kassierin zielte. Die Beamtin habe einen Schuss abgefeuert, ohne jedoch jemanden zu verletzen - der Mann konnte schließlich festgenommen werden. Bei seiner Waffe soll es sich um eine Schreckschusswaffe gehandelt haben, doch habe der Mann bei seiner Verhaftung einen Schlagring, ein Butterflymesser und Drogen bei sich getragen.
Angedrohter Amoklauf in Frankfurt: Haftbefehl gegen den Mann war abgelehnt worden
Die Staatsanwaltschaft Hanau habe daraufhin einen Haftbefehl wegen versuchter räuberischer Erpressung beantragt. Der sei jedoch abgelehnt und der Täter wieder freigelassen worden. "Wir haben Beschwerde gegen diese Entscheidung eingelegt", zitiert bild.de den Hanauer Oberstaatsanwalt Dominik Mies. Eine Entscheidung darüber liege nach seinen Worten noch nicht vor.
48 Stunden später sei der Mann zu seinem Anwalt gegangen. Dort kündigte er an, nach Hause gehen und seine Waffen holen zu wollen. Danach würde es einen Amok-Lauf geben. Doch so weit kam es nicht: Mitarbeiter der Kanzlei reagierten umsichtig, alarmierten die Polizei, die sofort anrückte - gegen 12.30 Uhr, so Marc Draschl, ging der Einsatz unblutig zu Ende. „Bild.de“ zitiert Anwalt Dr. Uli Endres: "Der Mandant wäre bei dem Überfall schon fast erschossen worden. Wir mussten ihn auch vor sich selbst schützen, damit nichts Schlimmeres passiert. Ich bin nur meiner Pflicht als schützender Anwalt nachgekommen."
Polizei Frankfurt: Entwarnung per Twitter
Während der SEK-Aktion war als Sicherheitsmaßnahme nur eine Spur in den Ort befahrbar. Unterdessen hatte das Geschehen für beängstigte Fragen vieler Bürger gesorgt, die sich unter anderem in der Facebook-Gruppe "Höchst Frankfurt" artikulierten: "Noch niemals ein derart heftiges Aufgebot in so schwerer Montur gesehen," schrieb der Administrator.
Für eine erste Klärung sorgte dann die Frankfurter Polizei, die einem besorgten Anwohner auf Anfrage per Twitter wissen ließ: "Es gab dort einen Einsatz, allerdings handelte es sich nicht um einen Banküberfall. Die Situation konnte geklärt werden und es besteht kein Grund zur Sorge."
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