Zell am See: Toter junger Mann auf Spielplatz entdeckt – Verdächtiger beim Hauptbahnhof Salzburg festgenommen Epoch Times30. September 2019 Aktualisiert: 30. September 2019 17:47
Als Passanten an einem Vormittag im September auf einem Spielplatz einen leblosen jungen Mann entdeckten, alarmierten sie die Polizei.
Am Abend des 26. September wurde im Salzburger Stadtgebiet beim Hauptbahnhof ein 19-jähriger Afghane festgenommen. Der Verhaftung des jungen Migranten gingen intensive Ermittlungen und die Auswertung der Tatortspuren eines Kriminalfalls vom Vormittag des 22. Septembers in Zell am See voraus.
Bei dem 19-Jährigen handelt es sich laut Landespolizeidirektion Salzburg um den engen Bekannten eines ebenfalls 19-jährigen Afghanen, der im Bereich eines Spielplatzes nahe dem Schüttbach im Stadtzentrum von Zell am See, rund 90 Autokilometer in südlicher Richtung entfernt, tot aufgefunden wurde. Passanten hatten die Polizei von der leblosen Person informiert. Der herbeigerufene Notarzt konnte nur mehr den Tod des 19-jährigen Afghanen feststellen. Da sich offensichtlich keine Hinweise auf Fremdverschulden ergaben, eine eindeutige Todesursache jedoch nicht festgestellt werden konnte, ordnete die Staatsanwaltschaft Salzburg die Obduktion des 19-Jährigen an.“ (Polizeibericht)
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URTEIL ERWARTET Finale im Spielplatz-Mordprozess von Zell am See Der angeklagte Afghane beteuert seine Unschuld. (Bild: Tschepp Markus) Der angeklagte Afghane beteuert seine Unschuld.(Bild: Tschepp Markus) Im fortgesetzten Prozess gegen einen 20-jährigen Afghanen wegen des Vorwurfs des Mordes an seinem 19-jährigen Freund wird am Donnerstag am Landesgericht Salzburg ein Urteil erwartet. Der Angeklagte soll den Landsmann am 22. September 2019 auf einem Spielplatz in Zell am See im Streit erwürgt haben. Artikel teilen Kommentare 0 Drucken Der Angeklagte soll den Landsmann am 22. September 2019 auf einem Spielplatz in Zell am See im Streit erwürgt haben. Er beteuerte sein Unschuld. Sein Verteidiger erklärte, es gebe weder ein Motiv noch Beweise. Das Opfer wohnte in einem Asylheim in Zell am See, das rund 200 Meter vom Spielplatz im Ortsteil Schüttdorf entfernt lag. In seinem Zimmer übernachtete oft auch der Beschuldigte, der offiziell an einer anderen Adresse gemeldet war. Zu dem Tötungsdelikt soll es zwischen 4.27 Uhr und 5.13 Uhr gekommen sein.
Passanten entdeckten die Leiche
Passanten hatten die Leiche des 19-Jährigen am Vormittag am Spielplatz entdeckt. Der bisher unbescholtene Angeklagte, der am 26. September wegen Tatverdachts beim Salzburger Hauptbahnhof festgenommen wurde, hatte gegenüber Ermittlern laut Protokoll erklärt, er sei an jenem Abend mit seinem Freund unterwegs gewesen, habe sich aber um 20.00 Uhr von ihm getrennt und sei zurück ins Asylheim gegangen. Dort habe er sich in das Bett seines Freundes gelegt, um auf ihn zu warten. Der 19-Jährige sei aber nicht mehr aufgetaucht. Im Geschworenen-Prozess unter Vorsitz von Richterin Bettina Maxones-Kurkowski lieferte der Angeklagte eine andere Version.
Mit Freund im Park Alkohol getrunken
Er sei mit seinem Freund, mit dem er nach Mitternacht am Zeller See und im Elisabethpark Alkohol getrunken habe, um 3.00 Uhr zur Unterkunft zurückgekehrt. Sein Freund sei allerdings noch weggegangen, um Drogen zu kaufen. „Er sagte zu mir, er hat sich Geld ausgeliehen.“ Der Freund sei dann nicht wieder gekommen. Staatsanwältin Karin Sperling listete zahlreiche Ermittlungsergebnisse auf, die den 20-Jährigen belasten würden und die auch mit Daten seines Handys übereinstimmten.
Fitness-App am Handy zeichnete Weg auf
Eine Fitness-App hatte die zurückgelegte Wegstrecke samt absolvierten Höhenmetern in der Tatnacht minutiös aufgezeichnet. Unter den Fingernägeln des Opfers und an dessen Kleidung wurden DNA-Spuren des Angeklagten sichergestellt. Die Leiche lag auf einem Pullover, der dem 20-Jährigen gehörte. Den Pullover habe er ihm geborgt, erklärte der Afghane auf Nachfragen der Richterin. Doch einige Fragen ließ er unbeantwortet, zum Beispiel jene, wie er sich denn erkläre, dass am Kragen des T-Shirts des Opfers seine DNA sichergestellt wurde. Verteidiger Michael Hofer plädierte auf Freispruch.
„Es sind alles Indizien, es gibt keinen einzigen Beweis, dass er das Opfer getötet hat. Wir wissen nicht, was in der Nacht geschehen ist, und wir werden es nie erfahren.“ Es gebe auch keine Tatzeugen, und „es fehlt das Motiv“. Der Beschuldigte schilderte bei dem Prozess, er habe mit seinem Freund an Wochenenden auch Drogen konsumiert. Das Suchtgift habe er bezahlt. Warum er rund 12.000 Euro Schulden „bei privaten Freunden“ habe, wollte er nicht erklären. Der Angeklagte ist in Österreich subsidiär schutzberechtigt. Das Opfer hingegen hatte kurz vor der Tat einen negativen Asylbescheid erhalten.
Zitat Icon Es sind alles Indizien, es gibt keinen einzigen Beweis, dass er das Opfer getötet hat.
Verteidiger Michael Hofer plädiert auf Freispruch
Nach der Gutachtenerörterung und den Schlussplädoyers soll am Donnerstag Nachmittag die Urteilsberatung folgen. Das Urteil wird vermutlich gegen Abend gesprochen.
Geflüchteter Afghane schuldig gesprochenMordprozess in Salzburg: Zehn Jahre Haft für 20-Jährigen Am Landesgericht Salzburg ist am Donnerstagabend ein 20-jähriger Mann wegen Mordes zu zehn Jahren unbedingter Haft verurteilt worden.
20.26 Uhr, 25. Juni 2020 Facebook Twitter Zu den Kommentaren
Die Geschworenen sprachen den Afghanen mit 6:2 Stimmen schuldig. Er soll am frühen Morgen des 22. September 2019 einen 19-jährigen Landsmann auf einem Spielplatz in Zell am See (Pinzgau) erwürgt haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Opfer und Täter waren befreundet und dürften vor der Tat in Streit geraten sein. Der Afghane - er ist in Österreich subsidiär schutzberechtigt - hatte im Lauf des Verfahrens seine Unschuld beteuert, er wurde aber von einer Reihe von Fakten belastet.
Der 19-Jährige wohnte damals in einem Asylheim in Zell am See. In seinem Zimmer übernachtete oft auch der Beschuldigte. Zu dem Tötungsdelikt soll es zwischen 4.27 Uhr und 5.13 Uhr gekommen sein. Passanten hatten die Leiche des 19-Jährigen am Vormittag am Spielplatz entdeckt. Der bisher unbescholtene Angeklagte wurde am 26. September beim Salzburger Hauptbahnhof festgenommen. Er hatte gegenüber Ermittlern laut Protokoll zunächst erklärt, er sei an jenem Abend mit seinem Freund unterwegs gewesen, habe sich aber um 20.00 Uhr von ihm getrennt und sei zurück ins Asylheim gegangen. Dort habe er sich in das Bett seines Freundes gelegt, um auf ihn zu warten. Der 19-Jährige sei aber nicht mehr aufgetaucht.
Widersprüchliche Aussagen Im Prozess unter Vorsitz von Richterin Bettina Maxones-Kurkowski lieferte der Angeklagte eine andere Version. Er sei mit seinem Freund, mit dem er nach Mitternacht am Zeller See und im Elisabethpark Alkohol getrunken habe, um 3.00 Uhr zur Unterkunft zurückgekehrt. Sein Freund sei dann allerdings noch einmal weggegangen, um Drogen zu kaufen, und nicht wieder gekommen.
Staatsanwältin Karin Sperling listete in dem Verfahren zahlreiche Ermittlungsergebnisse auf, die den 20-Jährigen belasteten. Eine Fitness-App am Handy hatte etwa die zurückgelegte Wegstrecke samt absolvierten Höhenmetern in der Tatnacht minutiös aufgezeichnet. Unter den Fingernägeln des Opfers und an dessen Kleidung wurden DNA-Spuren des Angeklagten sichergestellt. Und die Leiche lag auf einem Pullover, der dem Angeklagten gehörte.
Anwalt plädierte: Es gibt keinen einzigen Beweis "Es sind alles Indizien, es gibt keinen einzigen Beweis, dass er das Opfer getötet hat. Wir wissen nicht, was in der Nacht geschehen ist, und wir werden es nie erfahren", plädierte Verteidiger Michael Hofer auf einen Freispruch. Es gebe auch keine Tatzeugen und es fehlt das Motiv.
Zeugen zufolge seien die beiden Männer des Öfteren in Streit geraten, wobei das spätere Opfer mitunter auch gewalttätig geworden sei. Der 19-Jährige habe sich zum Teil den Lebensunterhalt von dem Angeklagten finanzieren lassen und bei ihm auch Schulden gehabt.