Beute in sechsstelliger Höhe Nach Raubmord in Niddatal mutmaßlicher Täter gefasst Aktualisiert am 08.04.17 um 13:56 Uhr
Ein 40-jähriger Mann ist in Niddatal in seinem Haus mit einem Beil getötet worden, wenig später nimmt die Polizei einen Tatverdächtigen fest. Die Ermittler stellen einen Teil der Beute sicher - in sechsstelliger Höhe.
Die Polizei hat im Fall eines Mannes, der offenbar in seinem Haus in Niddatal-Ilbenstadt (Wetterau) ermordet wurde, einen Verdächtigen festgenommen. Der mutmaßliche Täter, ein 20 Jähriger aus Weilrod (Hochtaunus), wurde am Samstagmorgen von Spezialeinsatzkräften festgenommen. Er habe sein späteres Opfer gekannt, sagte ein Polizeisprecher hessenschau.de: "Wie gut sich die beiden kannten, ist noch Gegenstand der Ermittlungen."
Die Polizei vermutet, dass der 20-Jährige den 40-Jährigen am Freitag mit einem Beil angegriffen und dessen sein Handy sowie Bargeld geraubt hat. Die Obduktion sei so gut wie abgeschlossen, sagte der Polizeisprecher, es stehe aber fest, dass der 40-Jährige an den schweren Verletzungen durch das Beil gestorben ist. Ein Bekannter hatte den Toten in seinem Haus gefunden.
Tatwerkzeug und Beute
Bei dem Festgenommenen fanden die Ermittler das mutmaßliche Tatwerkzeug und offenbar auch einen Teil der Beute: Bargeld in einem sechsstelligen Bereich. Der Beschuldigte schweigt zu der Tat. Er steht laut Polizei unter dem dringenden Verdacht des Mordes oder Raubmordes. Am Sonntag soll er dem Haftrichter vorgeführt werden.
Bereits vor einem Jahr waren Unbekannte in das gut gesicherte Haus des 40 Jahre alten Opfers eingedrungen. Der Mann ist ein ehemaliger Bundeswehr-Soldat. Ob es zwischen dem damaligen Einbruch und dem Tötungsdelikt einen Zusammenhang gibt, ist noch unklar. Sendung: hr1, 08.04.2017, 14.00 Uhr
Bekannter brachte Ermittler auf eine heiße Spur Bluttat in Niddatal: Polizei schnappt 20-jährigen Beil-Mörder 09.04.2017 VON KLAUS NISSEN
Am Freitag wurde ein 40-Jähriger erstochen in seinem Ilbenstädter Wohnhaus in Niddatal gefunden. Er ist offenbar Opfer eines Raubmords geworden. Der Mann war daheim mit einem Beil angegriffen und getötet worden. Der mutmaßliche Täter ist inzwischen gefasst.
Der Tatort: In seinem großen neuen Haus mit penibel gepflegtem Garten wurde der alleinstehende 40-Jährige umgebracht. Foto: Klaus Nissen Der Tatort: In seinem großen neuen Haus mit penibel gepflegtem Garten wurde der alleinstehende 40-Jährige umgebracht.
Niddatal. In einem Taxi in Weilrod (Hochtaunuskreis) sitzt der mutmaßliche Mörder eines 40-jährigen Ilbenstädters, als am Samstagmorgen ein Spezialkommando der Polizei zuschlägt. Der 20-Jährige steht im dringenden Tatverdacht, am Abend zuvor den Ex-Soldaten mit einem Beil getötet zu haben.
Der Mörder nahm seinem Opfer Geld und ein Handy ab und floh. Kurz danach entdeckte ein Bekannter des Opfers die Leiche.
Täter kannte Opfer
Das vermeintliche Tatwerkzeug und Bargeld in sechsstelliger Höhe konnten bei dem 20-Jährigen sichergestellt werden. Der aktuell von seinem Schweigerecht Gebrauch machende Beschuldigte steht unter dringendem Verdacht des Raubmordes. Er sollte am Sonntag einem Haftrichter vorgeführt werden. Das Mordopfer wird obduziert, so die Polizei.
Am Freitagnachmittag hatte ein Bekannter des Toten dessen Leiche in seinem Wohnhaus am Ortsrand von Ilbenstadt hinter der Terrassentür gefunden. Zunächst war die Rede davon, dass zwei Messerstiche den Mann das Leben gekostet hätten.
Der Bekannte rief die Polizei an und teilte mit, dass sich der Tote mit einem dem Zeugen unbekannten Mann verabredet habe. In welcher Verbindung das Opfer und der mutmaßliche Täter standen, war zunächst unklar. „Wir wissen nur, dass sie sich gekannt haben“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Als Motiv spekulierten Nachbarn darüber, dass Tote womöglich einen Dieb auf frischer Tat ertappt habe. In seinem und in Nachbarhäusern gab es im Januar 2016 Einbrüche. Das Haus des Ilbenstädters soll danach stark gesichert gewesen sein. Ob der Einbruch in einem Zusammenhang mit dem Raubmord steht, konnten die Behörden nicht sagen. Auch wieso der Tote soviel Bargeld zuhause hatte, bleibt noch unklar.
Hilfsbereit, sympathisch
Das Opfer lebte seit fünf Jahren in dem großen Wohnhaus im Neubaugebiet am Ortsrand von Ilbenstadt. Nach Angaben eines Nachbarn lebte er darin allein, nur eine Einliegerwohnung sei vermietet gewesen. Das Opfer sei ein hilfsbereiter und „sehr sympathischer Typ“ gewesen, meinte ein anderer Nachbar. Allerdings habe man sich nicht sehr gut gekannt.
Der Tote soll früher bei der Bundeswehr gewesen sein und dort Infostände bei Veranstaltungen betreut haben. Zuletzt sei er Selbstständiger mit mehreren „Baustellen“ gewesen – im Internet bezeichnet eine große Beratungsgesellschaft den 40-Jährigen als Vermögensberater. Hinter der Polizeiabsperrung an seinem Wohnhaus steht noch der Dienstwagen einer großen Wohnungsgesellschaft.
Niddatal: Lebenslange Haft für 21-Jährigen nach tödlicher Beil-Attacke Von dpa/lhe vor 4 Monaten Wegen Mordes an einem Geschäftsmann hat das Landgericht Gießen einen 21-Jährigen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
WETTERAUKREIS/GIESSEN - Wegen Mordes an einem Geschäftsmann hat das Landgericht Gießen einen 21-Jährigen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Der Mann habe seine Tat im vergangenen April in Niddatal (Wetteraukreis) "perfide geplant" und "brutal" mit einem Beil durchgeführt, befanden die Richter am Dienstag. Demnach schlug der Angeklagte mit einem Tomahawk auf den 40-Jährigen ein, um diesem nach der Attacke 100 000 Euro Bargeld, Handy und Laptop zu rauben. Der 21-Jährige bestritt die Tat und bezichtigte einen Freund des Opfers der Tat. Das Gericht hatte aber auch aufgrund der Spurenlage keine Zweifel an der Schuld des Angeklagten.