Maria Velten (* 1916) aus Kempen ist eine deutsche Giftmörderin, die wegen dreifachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.
Maria Velten war eine Kriegerwitwe mit sechs Kindern, zwei davon aus Beziehungen nach dem Krieg. 1983 wurde sie verhaftet, nachdem eine ihrer Schwiegertöchter ihrem Anwalt gegenüber behauptet hatte, ihre Schwiegermutter habe ihre beiden Ehemänner vergiftet. Folgende Ermittlungen der Polizei ergaben, dass Maria Velten in rund 20 Jahren – von 1963 bis 1982 – insgesamt fünf Menschen getötet hatte: ihren Vater, eine Tante, zwei Ehemänner und einen Lebensgefährten. Sie mischte vorzugsweise das Pflanzenschutzmittel E605 unter Blaubeerpudding, da durch die Farbe des Puddings die blaue Warnfarbe des Giftes überdeckt wurde. Deshalb wurde sie in der Boulevardpresse auch als „Blaubeer-Mariechen“ sowie „Gifthexe vom Niederrhein“ bezeichnet.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Serienmörder im Rheinland. EXPRESS forschte in den Archiven, Mord- und Gerichtsakten der letzten Jahrzehnte, berichtet über Männer und Frauen, die im Rheinland Menschen oft über Jahre in Angst und Schrecken versetzten. Frauen sind schwerer zu fassen als Männer. Sie morden raffinierter. Ein amerikanischer Forensiker hält sie für „die besseren Mörder, sie gehen klarer und sachlicher vor.“ So war das auch bei „Blaubeer-Mariechen“, Maria Velten aus Kempen.
Maria Velten mordete mit giftigem Nachtisch
Der Blaubeerpudding, den sie zwischen 1963 und 1982 ihrem Vater, der Tante, zwei Ehemännern und einem Lebensgefährten servierte, war tödlich, weil mit E 605 versetzt. Vom Vater fühlte sie sich unterdrückt. Ihre Tante war ihr zu pflegebedürftig. Einer ihrer Männer war ihr zu religiös, ein anderer zu geizig. Und von ihrem letzten Mann fühlte sie sich gedemütigt. Ripper-Serie_Blaubeermariechen_erstes_Opfer (1)
Ihr erstes Opfer war der eigene kranke Vater Josef (84), der ihr zu lästig geworden war.
Giftmord war für sie die Lösung. E 605 war damals in jeder Drogerie zu kaufen. Alle waren ihr einfach nur lästig geworden. Die Erbschaften konnte sie auch gebrauchen, „beschenkte“ damit sich selbst und ihre Kinder.
Sie bevorzugte Blaubeerpudding, weil sie herausfand, dass Blaubeeren gut zur blauen Warnfarbe des Pflanzenschutzgiftes E 605 passte, das sie dazu mischte. Als ein Anwalt erfuhr, dass mit der damals 66-Jährigen was nicht stimme, kümmerte sich der Mönchengladbacher Mordermittler Georg Schubert (+2012) um den Fall, der ihn bald vor ein Problem stellen würde.
Geständnis, nachdem drei ihrer Opfer exhumiert wurden
Als der dann nach der Exhumierung eines Opfers herausbekam, dass es vergiftet worden war und bei den anderen vermutlichen Opfern auch verdächtige „Unregelmäßigkeiten“ auffielen, musste Chef-Ermittler Schubert handeln.
Maria Velten lebte zu der Zeit bei einem älteren Veterinär. Das war 1982. Schubert musste fürchten, dass auch dieser Mann bald vergiftet würde. Schubert setzte alles auf eine Karte, holte sich einen Haftbefehl.
Die biedere alte Frau, Mutter von sechs Kindern, stritt zunächst alles ab: „Dummes Zeugs, stimmt nicht!“, soll sie gesagt haben. Schubert drohte mit weiteren Exhumierungen. Dann brach sie zusammen, gestand zunächst nur, sie habe ihre zwei Ehemänner und einen Lebensgefährten umgebracht. Tage später gestand sie alles. Trotz dreimal lebenslänglich starb sie nicht im Gefängnis
Zur Verurteilung wegen aller fünf Morde reichte es nicht. Nur drei konnten ihr nachgewiesen werden, trotz Geständnisses. Maria Velten wurde zu dreimal lebenslänglich und wegen eines Mordversuchs zu 15 Jahren verurteilt.
Jahre später wurde sie wegen einer schweren Krankheit „vorzeitig“ aus der Haft in ein Pflegeheim entlassen, wo sie auch verstarb.
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