Familiendrama: Frau erschossen – Täter auf der Flucht 28. Mai 2018 von Alexander Dontscheff
Salzgitter-Lebenstedt. Am Montagabend hat sich im Jägerweg ein Tötungsdelikt ereignet. Ein Mann hat offenbar seine Frau/Lebensgefährtin erschossen. Der Täter soll auf der Flucht sein.
Aktualisiert 21:55 Uhr:
Wie Matthias Pintak von der Polizei nun offiziell bestätigt, fielen gegen 19 Uhr im Jägerweg auf offener Straße mindestens zwei Schüsse. Eine 30-jährige Frau wurde dabei getötet, eine weitere, 32-jährige Frau verletzt. Diese wird derzeit im Krankenhaus behandelt. Der mutmaßliche, flüchtige Täter ist namentlich bekannt, soll 38 Jahre alt und möglicherweise in einem weißen Golf unterwegs sein. Zu der Beziehung des Mannes zu den Frauen oder zu einem möglichen Tatmotiv macht die Polizei derzeit keine Angaben.
Matthias Pintak im Interview:
Aktualisiert 22:35 Uhr:
Laut Angehörigen war der Flüchtige der Ex-Lebensgefährte der Toten. Die beiden sollen nicht verheiratet gewesen sein, aber vier gemeinsame Kinder haben. Es habe bereits lange Stress zwischen den beiden gegeben.
Laut Zeugenaussagen soll ein Sorgerechtsstreit Auslöser des Familiendramas gewesen sein.
Es sind zahlreiche Polizisten und Einsatzfahrzeuge vor Ort. Der Jägerweg ist in Tatortnähe komplett mit Flatterband eingezäunt. Auch die Martin-Luther-Straße wurde gesperrt. Die Spurensicherung hat ihre Arbeit aufgenommen. Der Leichnam liegt noch abgedeckt unter einem Baum. Die Polizei vernimmt potentielle Zeugen. Zahlreiche Anwohner beobachten das Geschehen aus ihren Fenstern und vor ihren Hauseingängen.
Auch eine Notfallseelsorgerin der Feuerwehr Salzgitter ist vor Ort.
Der Leichenwagen ist vorgefahren. Es wird ein weiterer Sichtschutz eingerichtet, damit die Tote abtransportiert werden kann.
Aus dem Bekanntenkreis des mutmaßlichen Täters ist zu vernehmen, dass der Mann aufgrund des Sorgerechtsstreits regelrecht ausgeflippt sei und bereits gedroht haben soll, die Frau umzubringen.
Kontrollpunkte auf der Autobahn Es soll im Rahmen der Fahndung nach dem mutmaßlichen Täter, der nicht aus Salzgitter kommen soll, Kontrollpunkte auf der Autobahn geben.
FRAU AUF STRASSE ERSCHOSSEN SEK-Einsatz in Westerkappeln nach Mord in Salzgitter Von Jörg Sanders
Westerkappeln. Nach dem tödlichen Schuss auf eine 30-Jährige in Salzgitter am Montag ist zur Stunde ein Sondereinsatzkommando in Westerkappeln im Einsatz. Dort ist der Verdächtige gemeldet. Das bestätigte die Polizei Münster auf Anfrage unserer Redaktion.
Der Verdächtige hat in Westerkappeln eine Wohnanschrift, bestätigte die Polizei. Der Einsatz laufe, eine Festnahme konnte die Polizeisprecherin noch nicht bestätigen.
Am Montagabend soll der 38-Jährige in Salzgitter eine 30-jährige Frau auf einer Straße erschossen haben. Ihre Begleitung, eine 32-jährige Frau, wurde angeschossen, ist aber nicht mehr in Lebensgefahr. Der Schütze floh nach der Tat. Die Polizei fahndet seither nach einem polizeibekannten 38-Jährigen.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig sagte unserer Redaktion, es gebe in dem Fall eine Verbindung nach Westerkappeln. Auch auf Nachfrage wollte er diese Angabe nicht präzisieren.
Die Polizei in Steinfurt, Münster und Salzgitter sowie die Staatsanwaltschaft Salzgitter wollten das auf Nachfrage weder bestätigen noch dementieren. Der Sprecher der Polizei in Salzgitter bestätigte lediglich, ihr sei der mutmaßlich Täter namentlich bekannt.
hello Der albanische Täter wurde inzwischen festgenommen. Und die Justiz kann sich rühmen an dem Mord mitschuldig zu sein. Bei einem vorangegangenem Termin, wegen dem Sorgerecht, erfuhr der Täter die neue Wohnadresse!
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SALZGITTER Mord in Salzgitter: Das Schweigen des Anton B. #Justiz #Verbrechen #Lebenstedt Einsatzkräfte von Rettungsdienst und Polizei am Montagabend vor dem Haus am Jägerweg, vor dem die tödlichen Schüsse fielen. Einsatzkräfte von Rettungsdienst und Polizei am Montagabend vor dem Haus am Jägerweg, vor dem die tödlichen Schüsse fielen.Foto: Rudolf Karliczek news38.de/sd 31.05.2018, 12:18 UHR Meine Region: BRAUNSCHWEIG GIFHORN HELMSTEDT PEINE SALZGITTER WOLFENBÜTTEL WOLFSBURG Mord in Salzgitter: Anton B. schweigt weiter. Ermittler untersuchen Verstrickung in Salafisten-Szene. Staatsanwaltschaft wartet auf Akten. Salzgitter/Braunschweig. Der unter Mordverdacht in Untersuchungshaft sitzende Anton B. schweigt nach wie vor zu dem Vorwurf, seine 30-jährige Ex-Lebensgefährtin in Salzgitter erschossen zu haben. Das sagte Hans Christian Wolters, Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, auf Nachfrage von news38.de.
Anton B. sitzt wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft: Er soll am Montagabend seine ehemalige Lebensgefährtin Emine A. am Jägerweg in Lebenstedt erschossen haben. Anton B. sitzt wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft: Er soll am Montagabend seine ehemalige Lebensgefährtin Emine A. am Jägerweg in Lebenstedt erschossen haben.Foto: privat Aktuell warten die Ermittler auf Akten - sowohl vom Amtsgericht Tecklenburg, wo der 38-Jährige und das spätere Opfer Emine A. wegen eines Sorgerechtsstreits um die vier gemeinsamen Kinder aufeinandergetroffen waren. Als auch von der Polizei Steinfurt: Hier geht es um die Frage, ob der mutmaßliche Todesschütze beispielsweise wegen häuslicher Gewalt schon aktenkundig geworden ist.
Wie tief in Salafisten-Szene verstrickt? Und noch einer Frage gehen die Ermittler nach: Wie tief war Anton B. in der Osnabrücker Salafisten-Szene verankert? Nach Darstellung der Familie von Emine A. hatte sich der 38-Jährige bereits seit einiger Zeit radikalisiert.
Die Frau habe bei ihm eine Fahne der Terrormiliz Islamischer Staat (IS)gefunden; außerdem soll er damit gedroht haben, mit den gemeinsamen Kindern in IS-Gebiete auszureisen.
Nach bisherigen Erkenntnissen hat die vermutete Zugehörigkeit von Anton B. zur Salafisten-Szene "bei der Trennung eine gewisse Rolle gespielt", bestätigt Staatsanwalt Wolters. "Für die Tat selbst spielte das keine Rolle." Hier gehen die Ermittler weiter von einer Familientragödie aus Rache aus.
Adresse schon vorher bekannt Unterdessen scheint Anton B. schon vor dem Gerichtstermin am Montagvormittag in Tecklenburg die aktuelle Adresse seiner Ex-Freundin gekannt zu haben. Das verlautete aus Ermittlerkreisen gegenüber news38.de.
Mord in Salzgitter - Der Bruder des Opfers im Interview Play Video Mord in Salzgitter - Der Bruder des Opfers im Interview Der Bruder von Emine A. hatte gegenüber news38.de berichtet, der Familienrichter habe während der Verhandlung die Adresse bekanntgegeben. Das hatte das Gericht am Mittwoch über die Staatsanwaltschaft Braunschweig dementieren lassen.
Vielmehr habe der Richter bei der Polizei Steinfurt Geleitschutz für die 30-Jährige während der Rückfahrt aus Tecklenburg angefordert; die Beamten eskortierten Emine A. daraufhin bis zur Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.
•Anklage: "Mord aus niedrigen Beweggründen." •38-Jähriger soll Ex-Lebensgefährtin erschossen haben. •Prozesstermin steht noch nicht fest.
Salzgitter/Braunschweig. Gut vier Monate nach den Todesschüssen auf offener Straße in Salzgitter-Lebenstedt hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig nun Anklage erhoben. "Mord aus niedrigen Beweggründen" wirft die Staatsanwaltschaft dem 38-jährigen Anton B. aus Westerkappeln vor.
Er wird sich voraussichtlich vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Braunschweig verantworten müssen. Ein Termin für den Prozessauftakt steht noch nicht fest.
Bluttat an einem Mai-Abend
Der Mann soll am Abend des 28. Mai seine ehemalige Lebensgefährtin Emine A. (30) vor den Augen ihrer vier gemeinsamen Kinder sowie weiterer Angehöriger mit einem Kopfschuss getötet haben; Ermittler sprachen im Anschluss von einer kaltblütigen "Hinrichtung".
Die Anklagebehörde geht davon aus, dass Anton B. aus Rache handelte: Am Vormittag jenes Tages hatte sich sein späteres Opfer vor dem Amtsgericht Tecklenburg in einem Sorgerechtsstreit gegen den 38-Jährigen durchgesetzt.
Weil Emine A. ihren Ex-Lebensgefährten als gewalttätig beschrieb, gab ihr das Gericht im Norden Nordrhein-Westfalens für den Rückweg nach Salzgitter Polizeigeleit. Zumindest bis zur Landesgrenze nach Niedersachsen, wo die Streifenwagen dann abdrehten.
Gezielte Schüsse
Erst Stunden später tauchte der mutmaßliche Schütze vor dem Haus im Lebenstedter Jägerweg auf, wo sich die 30-Jährige gemeinsam mit mehreren Angehörigen auf der Grünfläche vor dem Hauseingang aufhielt und den milden Frühsommer-Abend genoss.
Schwester schwer verletzt
Neben Emine A. soll der Täter auch ihre 32-jährige Schwester getroffen haben; sie erlitt einen Hüftdurchschuss, weshalb sich Anton B. auch wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten muss.
Auch auf den Großvater der beiden Frauen soll der 38-Jährige geschossen haben - ihn verfehlte er jedoch. Anschließend flüchtete er. Am Folgetag konnten Ermittler Anton B. an seinem Wohnort Westerkappeln stellen und festnehmen.
Tatwaffe: ein Schreckschuss-Revolver
Bei der Tatwaffe soll es sich um einen umgebauten, ursprünglich nur für Signal- und Schreckschussmunition ausgelegten Revolver gehandelt haben.
Kein islamistischer Hintergrund
Übrigens: Anhaltspunkte für einen islamistischen Hintergrund bei der Bluttat hat die Staatsanwaltschaft nicht gefunden. Der gebürtige Kosovo-Albaner Anton B. soll in der islamistischen Szene von Osnabrück verwurzelt gewesen sein.
Als sie das Sorgerecht bekam, schoss er ihr in den Kopf
von: MARCUS HELLWIG veröffentlicht am 24.11.2018 - 21:56 Uhr
Er war ihre erste große Liebe. Über eine Single-Börse im Internet hatte Emine A. vor acht Jahren Anton B. kennengelernt. Sie wurden ein Paar, bekamen Kinder. Doch nach der Trennung eskalierte der Streit. Als Emine auch noch das Sorgerecht bekam, drehte ihr Ex durch und erschoss sie vor den Augen der Kleinen. Ab morgen steht Anton B. wegen Mord vor Gericht.
Mord am Jägerweg: Lebenslange Haft für Emines Killer 30. Januar 2019
Braunschweig/Salzgitter. Die 9. Große Strafkammer des Landgerichts Braunschweig verurteilte den 38-jährigen Anton B., der im vergangen Jahr seine Ex-Lebensgefährtin Emine A. kaltblütig auf offener Straße mit einem Kopfschuss tötete, wegen Mordes und Schüssen auf die Familie des Opfer zu lebenslanger Haft und stellte überdies die besondere Schwere der Schuld fest. Heißt: Der seit 1992 in Deutschland lebende Albaner kann auch nach 15 Jahren nicht aus dem Gefängnis entlassen werden. Von Klaus Knodt:
Kinder mussten Mord mit ansehen Die Tat Ende Mai letzten Jahres in Salzgitter hatte für Entsetzen und Abscheu gesorgt. Mit dem Revolver in der Hand hatte er eine Gartenparty gestürmt und ohne ein Wort geschossen – seine Schwägerin brach mit einem Hüftdurchschuss zusammen. Dann richtete er seine Frau mit einem Kopfschuss in die Stirn hin und schoss auf seinen Schwiegervater, den er allerdings verfehlte. Die Kinder im Alter von 3 bis 8 Jahren mußten alles mit ansehen. Seine Schwägerin Alinda leidet bis heute unter den Folgen der Verletzung. Sie muss regelmässig Medikamente nehmen, hat Ess- und Schlafstörungen. Seine eigenen Kinder sind schwer traumatisiert und müssen ohne Mutter aufwachsen: „Der Teufel hat die Mama getötet“, sagte einer seiner Söhne nach der Bluttat.
Der Vorsitzende Richter Polomski begründete nach fast drei Monaten Verhandlung das Höchsturteil damit, dass die Kammer „keinen Zweifel am direkten Tötungsvorsatz“ des Angeklagten hatte und dieser von einem „absoluten Vernichtungswillen“ geleitet wurde. „Emine hat nichts weiter getan, als ihre Rechte in Anspruch zu nehmen, die sie hier in Deutschland hat.“ Doch das war dem Mann, der sogar eine IS-Fahne in seiner Wohnung aufstellte, ein Dorn im Auge.
„Islamische Ehe“ ohne Trauschein Nach neun Jahren Zusammenleben in „islamischer Ehe“ ohne Trauschein, aus der vier Kinder hervorgingen, hatte sich Anton B. mit seiner Frau Emine auseinander gelebt. Während er immer religiöser wurde, seiner Frau ein Kopftuch vorschrieb und den Kindern sogar das Feiern ihrer Geburtstage verbot, wandte Emine sich einem westlicheren Lebensstil zu. Im Januar die Trennung. Emine flüchtete in das Wolfenbütteler Frauenhaus, weil ihr Mann den Sohn mit einem Gürtel verprügelt hatte. Auch sie selbst wurde misshandelt, sogar während einer Schwangerschaft. Anton B. schrieb per Handy einem Bekannten an: „Sie ist eine Puff-Frau“ – nur weil Emine hochhackige Schuhe und Schmuck trug.
Ehefrau sogar im Gericht bedroht Der Tat in Salzgitter war ein Sorgerechts-Streit vor dem Amtsgericht Tecklenburg vorausgegangen. Anton B. wollte das Sorgerecht für seine Kinder erstreiten, bekam aber nur ein Besuchsrecht. „Das wirst Du noch bereuen“, drohte er daraufhin in albanischer Sprache auf dem Gerichtsflur seiner Frau. Doch eine Dolmetscherin hörte die Drohung mit.
Das Gericht ging daher davon aus, dass sich der Angeklagte spätestens zu diesem Zeitpunkt entschloss, seine Frau zu töten. Am Abend machte er die furchtbare Drohung wahr.