Gericht wertet Tat nicht als Mord Langjährige Gefängnisstrafen für Tötung von Werner L.
Krefeld. Die Mitglieder der Bande, bei deren Überfall der Krefelder Rentner Werner L. umkam, sind heute zu Haftstrafen zwischen vier und 14 Jahren verurteilt worden. Das Gericht sieht die Tat allerdings nicht als Mord, sondern als Raub mit Todesfolge an. Von Jan Popp-Sewing Der 41-Jährige Jerzy S. aus Solingen und die 53-jährige Iwona G. (53) aus Krefeld erhielten als Haupttäter 14 Jahre Haft. Gegen den Krefelder Przemyslaw F. (35) wurde eine Freiheitsstrafe von 11,5 Jahren verhängt.
Mariusz F. (42) aus Bochum soll für zehn und Johann S. (27) aus Krefeld für vier Jahre ins Gefängnis.
Die Staatsanwaltschaft hatte für die drei Hauptangeklagten lebenslange Freiheitsstrafen gefordert. Die Richterin sah hingegen keine Mordabsicht, die Täter hätten den Tod ihres Opfers lediglich "leichtfertig in Kauf genommen".
Der Rentner war gefesselt an einem Lappen erstickt, der ihm in den Mund gestopft worden war. Wer von den Tätern dafür verantwortlich war, ließ sich nicht zweifelsfrei klären.
Das Motiv der Tat in einer Wohnung auf der Drießendorfer Straße ist aus Sicht des Gerichts Habgier gewesen, vor allem zur Finanzierung von Alkohol- und Drogensucht.
Die Täter konnten Anfang des vergangenen Jahres erst durch aufwendige neue kriminaltechnische Methoden ermittelt werden. Eine Öffentlichkeitsfahndung hatte zuvor zwar viele Hinweise, jedoch keinen Durchbruch ergeben.
Rentner qualvoll erstickt: Urteil erwartet Im Oktober 2016 erstickt ein Rentner in Krefeld bei einem Raubüberfall qualvoll. Die Räuber hatten seinen Kopf mit Klebeband umwickelt. Nun droht dem mutmaßlichen Drahtzieher des Verbrechens eine lange Zeit hinter Gittern. Von dpa Freitag, 21.12.2018, 02:20 Uhr aktualisiert: 21.12.2018, 02:32 Uhr
Krefeld (dpa/lnw) - Im Prozess um einen tödlichen Raubüberfall auf einen Rentner in Krefeld will das dortige Landgericht heute das Urteil verkünden. Vor Gericht muss sich der 54-jährige mutmaßliche Drahtzieher des Verbrechens verantworten. Die Staatsanwaltschaft hat zwölf Jahre Haft für ihn gefordert. Er war im Mai in Solingen von Zielfahndern aufgespürt worden.
Angeklagt ist er wegen Raubes mit Todesfolge. Seine mutmaßlichen Komplizen waren bereits im Januar vom Krefelder Landgericht für bis zu 14 Jahre hinter Gitter geschickt worden. Die Räuber hatten den 79 Jahre alten und gehbehinderten Rentner vor zwei Jahren in seiner Wohnung überfallen. Sie umwickelten seinen Kopf mit Klebeband. Die Luftlöcher im Bereich der Nase waren zu klein - der Mann erstickte.