Rentner aus Altona ermordet: Spur führt nach Teneriffa
Seit acht Jahren fahndet die Polizei nach dem Mörder eines homosexuellen Rentners in Altona. Ein Schlafsack gilt als Hauptindiz.
Von Jan-Eric Lindner
Hamburg. Der Mord an Hans-Martin Preising ist keiner, der in die Kriminalgeschichte der Stadt eingehen wird. Am 23. Mai 2003, einem Freitag, war der Rentner tot in seiner Wohnung im zweiten Stock des Hochhauses in der Breiten Straße 159 gefunden worden, sein Fall floss als eine von 30 "vollendeten Straftaten gegen das Leben", wie Mord und Totschlag im Polizeijargon heißen, in die Jahresstatistik ein. Die Leiche des 78-Jährigen wies massive Spuren von Gewalt auf.
Dass es einen Mord gab im Haus, in dem auch Innensenator Ronald Schill wohnte, war damals die schlagzeilenträchtige Nachricht. Für Detlef Spielmann, seit 15 Jahren Ermittler der Hamburger Mordkommission, ist dies nur eine Randnotiz. Was aber geschah vor acht Jahren im Hochhaus in der Breiten Straße? Spielmann ist sich sicher, die Umstände der Tat zu kennen.
Nur der Mörder, der fehlt noch immer. Hans-Martin Preising, ein Rentner mit lichten grauen Haaren, dezenter Brille und stets gebügelten Hemden, war beliebt bei seinen Nachbarn.
Er galt als offen und fröhlich, schätzte aber auch die Anonymität seines Hochhauses. Er lebte ohne Familie. Einsam war er dennoch nicht. Der offen homosexuelle Rentner hatte einen jungen Freund.
Weil die Armbanduhr, eine Videokamera und ein Ring des Opfers nach Entdeckung der Leiche fehlten, verdächtigte die Kripo zunächst den jungen Mann, seinen sehr viel älteren Partner aus Habgier getötet zu haben.
Doch für den 23. Mai 2003 hatte er ein wasserdichtes Alibi. Von ihm weiß die Polizei detailgenau, was sich vor der Tat ereignete: Am Mittwoch hatten sich die Männer zum letzten Mal gesehen.
Preising schickte seinen Freund nach Hause, nachdem ein spanisch sprechender Mann angerufen hatte. Er bekomme Familienbesuch.
Dennoch wollten die Männer am Tag darauf zusammen nach Soltau fahren. Weil Preising nicht zum Treffpunkt erschien, rief der junge Liebhaber ihn mehrfach vergeblich an.
Am Freitag telefonierte er mit der Nachbarin des Rentners. Er machte sich große Sorgen.
Die Nachbarin fand Hans-Martin Preising Freitagmorgen gegen 9 Uhr auf dem Bett seiner Wohnung. Er trug einen Schlafanzug, Hände und Füße waren gefesselt. Hals und Kopf wiesen Spuren massiver Gewalt auf. Der Rentner war geschlagen, gewürgt und schließlich erdrosselt worden.
Als die Ermittler der Mordkommission die Wohnung untersuchten, fiel ihnen die relative Ordnung auf. Ein Räuber hätte die Schränke durchwühlt, so die Annahme. Der Täter hatte nach der Tat sauber gemacht, war dann aber, das legen die Spuren nahe, gestört worden und verschwunden.
Detlef Spielmann ist sich sicher: "Täter und Opfer kannten sich. Eigentlich spricht alles dafür, dass der Spanier, der am Mittwoch anrief und seinen Besuch ankündigte, Preising tötete."
Der Rentner hatte regelmäßig mehrere Wochen des Jahres in einer Apartment-Anlage in Puerto de la Cruz auf Teneriffa verbracht. Auch dort besuchte er Kneipen, die die Möglichkeit schneller homosexueller Kontakte versprachen.
Dass Täter und Opfer eine gemeinsame Vorgeschichte haben, schließt der Hauptkommissar aus daraus, dass der Täter außer Wertgegenständen auch sämtliche Videos mitnahm, die der filmbegeisterte Rentner aufgenommen hatte.
Spielmann: "Dabei geht es nicht um sexuelle Inhalte. Der Rentner filmte Landschaften, Menschen, so ziemlich alles. Es sieht danach aus, als fürchtete der Täter, man könne ihn auf einem der Bänder entdecken."
Dafür spricht auch, dass Täter und Opfer offenbar gemeinsam selbst aufgenommene Videofilme ansahen, was das seinerzeit noch im TV-Gerät steckende Kabel nahelegt.
Noch mehr Hoffnung setzt Spielmann allerdings auf einen Gegenstand, den der Täter in der Wohnung seines Gastgebers zurückließ.
Der Ermittler: "In einem der Schränke lag ein Schlafsack, der definitiv nicht aus dem Besitz des Opfers stammt." Den gebrauchten Schlafsack gibt es so nur einmal, denn er ist mit dem Schriftzug "dey" besprüht.
Mord an homosexuellem Rentner neu aufgerollt 2003 wurde in Hamburg ein 78-jähriger homosexueller Rentner brutal ermordet - nun will die Polizei mit Hilfe der Fernsehshow "Ungeklärte Morde - Dem Täter auf der Spur" dem Täter auf die Spur kommen. Die Sendung wurde am 17. Oktober auf RTL II ausgestrahlt.
Der alleinstehende Hans-Martin Preising am Morgen des 23. Mai 2003 von einer Nachbarin tot in seiner Wohnung im Hochhaus Breite Straße 159 aufgefunden. Er war von einem unbekannten Täter misshandelt und stranguliert worden. Die Ermittlungen ergaben, dass er am Abend zuvor an einer öffentlichen Telefonzelle im Hamburger Hauptbahnhof angerufen worden ist und danach von einem Unbekannten besucht wurde.
Laut Polizei bevorzugte der Rentner Kontakte "zu jungen, südländischen Männern". Es steht fest, dass Preising seinen Mörder selbst in seine Wohnung gelassen hatte. Der Täter entwendete eine Armbanduhr, eine Videokamera und einen Brillantring des Opfers. In der Wohnung des Rentners wurde ein Schlafsack gefunden, der offenbar dem Täter gehörte.
Kurz vor seinem Tod machte Preising mehrere Wochen Ferien in Puerto de la Cruz auf Teneriffa. Hier hielt er sich zirka zwei bis drei Mal im Jahr auf. Die Mordkommission interessiert insbesondere, ob ein Zeuge Angaben zu Kontaktpersonen des Opfers auf Teneriffa oder in Hamburg machen kann.
Hinweise nimmt das Berliner Landeskriminalamt unter der Telefon (030) 4286-56789 entgegen. Es wurde eine Belohnung zur Ergreifung des Täters in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt.
Der Mord an Hans-Martin Preising, der im Mai vergangenen Jahres tot in seiner Wohnung an der Breiten Straße (Altona) gefunden wurde, steht vor der Aufklärung. Ermittler gehen davon aus, dass der 78-Jährige von einer Urlaubsbekanntschaft, die er auf Teneriffa gemacht hatte, stranguliert wurde. Der Täter soll am 21. Mai, knapp einen Monat nach dem Urlaub, in Hamburg eingetroffen, das Opfer gegen 22.30 Uhr aus einer Telefonzelle vom Hauptbahnhof aus angerufen und anschließend in die Wohnung des Rentners gefahren sein. Der Verdacht gegen einen 25 Jahre alten Afghanen, der eine Beziehung mit dem Rentner hatte, ist inzwischen ausgeräumt.
Polizei Hamburg Mord an einem 78-jährigen Rentner in Hamburg-Altona
Am Freitag, 23.05.2003, gegen 09:00 Uhr, wurde der 78 Jahre alte, alleinstehende Rentner, Hans-Martin Preising, von einer Nachbarin tot in seiner Wohnung, im Hochhaus Breite Straße 159, Hamburg-Altona, aufgefunden.
Er war von einem unbekannten Täter misshandelt und erdrosselt worden. Tattag war Donnerstag, der 22.05.2003. Die Ermittlungen ergaben, dass das Opfer am Abend des 21.05.03, gegen 22:30 Uhr, von einem öffentlichen Telefon am ZOB Hamburg angerufen worden ist und danach noch unbekannten Besuch bekommen hat. Das Opfer war homosexuell und bevorzugte Kontakte zu jungen, südländischen Männern. Zur Tatzeit war er mit einem jungen Afghanen befreundet, der aber als Täter ausgeschlossen werden konnte.
Fest steht, dass das Opfer den Täter kannte und in seine Wohnung gelassen hatte. Der Täter entwendete eine Armbanduhr, eine Videokamera und einen Brillantring des Opfers. In der Wohnung wurde ein auffälliger Schlafsack gefunden, der nach der Spurenlage dem Täter zugeordnet wird.
Das Opfer hielt sich 2-3 mal im Jahr für mehrere Wochen in Puerto de la Cruz auf Teneriffa auf. Letzmalig wenige Wochen vor seinem Tod vom 30.03. – 27.04.2003.
Die Mordkommission Hamburg fragt: Wer kann Angaben zu Kontaktpersonen des Opfers in Hamburg oder auf Teneriffa machen?
Wer kann Angaben zu den dem vorgefundenen Schlafsack machen?
Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat und zur Ermittlung oder Ergreifung des Täters führen, ist eine Belohnung in Höhe von 5.000,- Euro (in Worten: fünftausend Euro) ausgesetzt. Hinweis: Dieser Fall wurde am 17.10.2011 in der RTL II-Fernsehsendung "Ungeklärte Morde - Dem Täter auf der Spur" ausgestrahlt.
HAMBURG: Tötungsdelikt z. N. von Hans-Martin Preising,
September 21, 2011
Mord an einem 78-jährigen Rentner in Hamburg-Altona
Am Freitag, 23.05.2003, gegen 09:00 Uhr, wurde der 78 Jahre alte, alleinstehende Rentner, Hans-Martin Preising, von einer Nachbarin tot in seiner Wohnung, im Hochhaus Breite Straße 159, Hamburg-Altona, aufgefunden.
Er war von einem unbekannten Täter misshandelt und erdrosselt worden.
Tattag war Donnerstag, der 22.05.2003.
Die Ermittlungen ergaben, dass das Opfer am Abend des 21.05.03, gegen 22:30 Uhr, von einem öffentlichen Telefon am ZOB Hamburg angerufen worden ist und danach noch unbekannten Besuch bekommen hat.
Das Opfer war homosexuell und bevorzugte Kontakte zu jungen, südländischen Männern.
Zur Tatzeit war er mit einem jungen Afghanen befreundet, der aber als Täter ausgeschlossen werden konnte.
Fest steht, dass das Opfer den Täter kannte und in seine Wohnung gelassen hatte.
Der Täter entwendete eine Armbanduhr, eine Videokamera und einen Brillantring des Opfers.
In der Wohnung wurde ein auffälliger Schlafsack gefunden, der nach der Spurenlage dem Täter zugeordnet wird.
Das Opfer hielt sich 2-3 mal im Jahr für mehrere Wochen in Puerto de la Cruz auf Teneriffa auf.
Letzmalig wenige Wochen vor seinem Tod vom 30.03. – 27.04.2003.
Die Mordkommission Hamburg fragt:
1.Wer kann Angaben zu Kontaktpersonen des Opfers in Hamburg oder auf Teneriffa machen?
2.Wer kann Angaben zu den dem vorgefundenen Schlafsack machen? Hinweise bitte an die Kripo Hamburg oder an eine andere Polizeidienststelle.
Vor acht Jahren wurde in Hamburg-Altona ein 78-jähriger schwuler Rentner brutal getötet - nun will die Polizei mit Hilfe der Fernsehshow "Ungeklärte Morde - Dem Täter auf der Spur" dem Täter auf die Spur kommen. Die Sendung wird am Montagabend um 22:15 Uhr im Privatsender RTL II ausgestrahlt.
Die Hamburger Mordkommission hofft dabei auf weitere Hinweise und hat eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt. Der alleinstehende Hans-Martin Preising wurde am 23. Mai 2003 um neun Uhr morgens von einer Nachbarin tot in seiner Wohnung im Hochhaus Breite Straße 159 aufgefunden. Er war von einem unbekannten Täter misshandelt und stranguliert worden. Die Ermittlungen ergaben, dass er am Abend zuvor von einer öffentlichen Telefonzelle im Hamburger Hauptbahnhof angerufen worden ist und danach von einem unbekannten Mann besucht wurde.
Das Opfer kannte den Täter
Nach Angaben der Polizei bevorzugte der Rentner in der Regel Kontakte "zu jungen, südländischen Männern". Zur Tatzeit war er mit einem jungen Afghanen befreundet, der aber als Täter nicht in Frage komme. Es steht fest, dass Preising seinen Mörder kannte und aus freien Stücken in seine Wohnung ließ.
Der Täter entwendete eine Armbanduhr, eine Videokamera und einen Brillantring des Opfers. In der Wohnung des Opfers wurde ein Schlafsack gefunden, der offenbar dem Täter gehörte.
Kurz vor seinem Tod machte Preising mehrere Wochen Urlaub in Puerto de la Cruz auf der Kanaren-Insel Teneriffa. Hier hielt er sich etwa zwei bis drei Mal im Jahr auf. Die Mordkommission interessiert insbesondere, ob ein Zeuge Angaben zu Kontaktpersonen des Opfers auf Teneriffa oder in Hamburg machen kann.
Hinweise nimmt die Verbindungsstelle im Landeskriminalamt unter der Rufnummer (030) 4286-56789 entgegen. (dk)
Der Fall im TV: "Ungeklärte Morde - Dem Täter auf der Spur" am 17.10. um 22:15 Uhr auf RTL II.