Karin Knappe an Silvester 2000/2001, Quelle: Aktenzeichen XY 24 Jahre
Mordzeit und -ort
4. Januar 2001
Frankfurt / Umgebung
Hintergründe
Karen Knappe war drogensüchtig und war auf dem Straßenstrich im Frankfurter Bahnhofsviertel tätig. Sie hatte schon mehrere Entziehungskuren hinter sich.
Karen hatte ein Zimmer bei der Frankfurter Drogenhilfe. Sie wohnte aber meistens bei einer Freundin. Zu der brachte sie am Silvesterabend einen neuen Freund mit. Er bot ihr an sie mit nach Berlin zu nehmen und ihr zu helfen aus der Szene herauszukommen. Er gab ihr 500 Mark und bat sie die nächsten Tage nicht anzuschaffen. Von dem Geld kauft sie jedoch Heroin. Karen wurde am 3. Januar 2001 zuletzt in einer Drogeneinrichtung in Frankfurt gesehen (Druckraum) um sich saubere Spritzen geben zu lassen. 500 Mark kostet ihre tägliche Drogenration aus Heroin, Cannabis, Crack. Auch eine Kollegin sah sie zuletzt am 3. Januar abends an ihrem Stammplatz in der Weserstraße. Gegen 1:30 Uhr meldet sie sich telefonisch bei ihrer Freundin und kündigt an sie würde gleich kommen. Dort kommt sie jedoch nie an.
Ihre Schwester meldete sie eine Woche nach ihrem Verschwinden als vermisst.
Am 23. Februar wurde die in einem gelben Müllsack steckende Leiche bei Kamp-Bornhofen (Boppard) aus dem Rhein gezogen. Die Ermittler stellten Tod durch Erwürgen fest. Unklar ist an welcher Stelle sie ins Wasser geworfen wurde. Müllsäcke von dem Typ in der ihre Leiche steckte, wurden damals in den Kreisen Hoch- und Maintaunus sowie in Rheinessen und im Rheingau zur Sammlung von sogenanntem Wertstoffmüll ausgegeben. Die Polizei hält es für möglich, dass die Leiche am Unterlauf des Mains ins Wasser geworfen wurde und einige Wehre überwand. Passanten hatten am 13. Februar einen Körper im Rhein treiben sehen, der jedoch schon wieder verschwunden war, ehe die Polizei eintraf.
Tote Frankfurterin in Müllsack im Rhein: Karen K. hielt sich zuletzt in der Drogenszene im Bahnhofsviertel auf,beschaffte sich Geld für Stoff auf dem Strassensstrich. wenige Tage nach Silvester 2001 verschwand die Karen K. spurlos. dann der Gruselfund nahe Koblenz verschnürt in einem Gelben Müllsack treibt die Tode im Wasser. Wahrscheinlich schon Wochenlang die Obduktion ergibt: Karen K. wurde erwürgt. Die damals 24 Jährige. Wahr ihr letzter Freier auch ihr Mörder? Die Polizei sucht Zeugen, die sie in der Nacht zum 04.01.2001 oder danach lebend gesehen haben.
Mordfall Knappe: Zeugen gesucht
Frankfurt (dpa) Im Mordfall aus dem Rhein geborgenen Prostituierten Karen Knappe sucht die Kripo Frankfurt nach Zeugen Die 24 Jahre alte Frau wurde am 3Januar 2001 zuletzt in Frankfurt gesehen. Am 23 Februar 2001 war die in einem gelben Müllsack steckende Leiche bei Kamp-Bornhofen (Boppard) aus dem Rhein gezogen worden. Die Frau war einige Tage nach ihrem verschwinden erwürgt worden. Unklar ist, an welcher Stelle das Opfer ins Wasser geworfen wurde. Die schlanke blonde Frau war 1,66 Meter groß und hatte grüne Augen im linken Nasenflügel trug sie einen Nasenstecker. Sie hatte einen auffälligen Nasenhöcker und sichtbare Zahnlücken. und auserdem sind bis heute noch ihr kleinen Brauner Leder rucksack verschwunden wo ihre persönliche habe sich befunden hat. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Wer Hinweise zum Mordfall Karin Knappe geben kann, wird gebeten sich mit der Kriminalpolizei Frankfurt unter den Rufnummern Telefon: +49 (0)69 755-53111 Kriminaldauerdienst Telefax: +49 (0)69 755-53109
Eine Frau aus Frankfurt verkauft ihren Körper für 50 Mark. Doch sie will ihr Leben ändern. Kurz darauf zieht man ihre Leiche aus dem Rhein. Kommissar Frank Herrmann lässt dieser Fall auch nach Jahren nicht los. Von Julia Jüttner
02. Oktober 2018
An dieser Stelle schreibt Julia Jüttner, Gerichtsreporterin beim SPIEGEL, über geklärte und ungeklärte Verbrechen und über die Abgründe der menschlichen Seele.
Es ist eigentlich eine gute Nacht für Karen Knappe. Sie stopft ihr Portemonnaie mit 250 D-Mark in ihren schwarzen Rucksack, zwischen all die Habseligkeiten, die sie ständig mit sich herumträgt: ihren Ausweis, ein bisschen Schminke und das kleine Notizbuch, in das sie die Vorlieben ihrer Freier kritzelt.
Es ist die Nacht auf den 4. Januar 2001, einen Donnerstag. Gegen 1 Uhr ruft Karen Knappe ihre Freundin an, wie sie es oft tut, und fragt, ob sie bei ihr schlafen könne. Sie berichtet ihr von den 250 D-Mark. Gleich erhalte sie nochmal so viel, dann komme sie nach Hause. Wer ihr das Geld gebe und wofür, sagt sie nicht.
Ihre Freundin wartet vergebens. Am nächsten Tag geht sie zur Polizei und meldet Karen Knappes Verschwinden. Doch die Beamten zögern.