Polizei veröffentlicht erstmals Fotos von möglichen Silvester-Tätern
Von: dpa Letzte Aktualisierung: 8. März 2016, 14:54 Uhr
Nach den massiven Übergriffen in der Kölner Silvesternacht hat die Polizei erstmals Fahndungsfotos von Verdächtigen veröffentlicht. Die Aufnahmen zeigen fünf Männer. Es sei das erste Mal, dass im Zusammenhang mit den Ermittlungen auf diese öffentliche Form der Fahndung zurückgegriffen werde, sagte der Kölner Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer am Dienstag.
Die Ermittler riefen dazu auf, sich bei der Polizei zu melden, sofern man ein Gesicht wiedererkenne oder gar wisse, wo der Abgebildete stecke.
Nach Angaben Bremers geht es bei den Verdächtigen konkret um zwei mögliche Taten - eine sexuelle Nötigung und eine Beleidigung. Den bisherigen Ermittlungen zufolge hätten die Abgebildeten in einem Fall ihre Opfer umzingelt und sexuell belästigt, erklärte die Polizei. Zudem sollen sie versucht haben, sie zu bestehlen. Zeugen und auch Betroffene seien trotz dieser Umstände aber in der Lage gewesen, Fotos von den Verdächtigen zu machen.
Die Fotos stammen aus dem umfangreichen Bildmaterial, das die Ermittler mittlerweile angehäuft haben und das zum Teil von Überwachungskameras und zum Teil aus Privatbesitz stammt. Die „Ermittlungsgruppe Neujahr” hatte dazu aufgerufen, Fotos oder Videos aus der Silvesternacht auf einen Polizei-Server zu laden, damit das Material gesichtet werden kann.
Voraussetzung für die nun öffentliche Fahndung mit den Fotos sei die in diesem Fall ausreichende Bildqualität gewesen, erläuterte Oberstaatsanwalt Bremer. Zudem müsse es sich um einen Vorwurf von erheblicher Bedeutung handeln und die Chance bestehen, einen Ermittlungserfolg zu erzielen. Auch das sei gegeben.
Im und am Kölner Hauptbahnhof waren Frauen von Männergruppen - nach Angaben von Zeugen vor allem nordafrikanischer oder arabischer Herkunft - umzingelt, sexuell bedrängt und bestohlen worden. Bei der Staatsanwaltschaft Köln sind bislang mehr als 1100 Anzeigen eingegangen. Nach und nach werden immer mehr mögliche Täter identifiziert. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Dienstag wird mittlerweile gegen 108 Beschuldigte ermittelt. 13 davon sitzen in Untersuchungshaft.
Silvester-Übergriffe: Zwei Festnahmen nach Fotofahndung
Die Fotofahndung der Kölner Polizei nach Tatverdächtigen aus der Silvesternacht hat nach WDR-Recherchen erste Erfolge gebracht.
Fahnder haben laut WDR-Informationen am Dienstag (08.03.2016) zwei Männer festgenommen. Die Polizei hatte erstmals seit den massenhaften Übergriffen mit Fotos nach fünf Verdächtigen gefahndet.
Einer der jetzt festgenommenen Männer soll an sexuellen Übergriffen auf Frauen beteiligt gewesen sein. Die Polizei hatte am Dienstag Fahndungsfotos gezeigt, die aus privaten Handys stammen. Am Mittwoch (09.03.2016) sollen weitere Fotos von Tatverdächtigen veröffentlicht werden. 110 Beschuldigte ermittelt
Die Ermittlungsgruppe "Neujahr" hatte aufgerufen, Bilder der Tatverdächtigen einzusenden. Insgesamt sind jetzt schon 110 Beschuldigte ermittelt. Drei der Männer wurden bereits verurteilt, allerdings wegen Diebstahls.
Am Silvesterabend (31.12.2015) waren in Köln und anderen Städten Frauen von Männergruppen bedrängt, sexuell belästigt und teilweise bestohlen worden. Es hat auch einzelne Vergewaltigungen gegeben. Die mutmaßlichen Täter wurden von Zeugen durchgehend als Nordafrikaner bzw. als Männer arabischer Herkunft beschrieben. Mittlerweile liegen über 1.100 Anzeigen vor, und die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen 106 Verdächtige, sehr viele davon sind Asylbewerber aus den Maghreb-Staaten.
Neue, erschreckende Ermittlungsergebnisse zur Kölner Silvesternacht: Zwei Männer haben am Hauptbahnhof auch mit einer Waffe in die Luft geschossen. Aus Sicht der Ermittler wurde nur durch Zufall niemand verletzt.
Die Ermittler veröffentlichten am Mittwoch (09.03.2016) Fotos, die die beiden Verdächtigen zeigen sollen. Zu sehen ist auch ein Mann, der offenbar eine Waffe in die Luft hält. Den Angaben zufolge feuerten beide Männer mit einer nicht näher bestimmten Waffe aus einer Menschenmenge heraus. "Es ist lediglich einem Zufall zu verdanken, dass keine Personen verletzt worden sind", erklärte die Polizei. Die "Ermittlungsgruppe Neujahr" rief Zeugen auf, sich zu melden. Es gehe um einen möglichen Verstoß gegen das Waffengesetz, sagte der Kölner Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer.
Erste Erfolge bei Fotofahndung
Die Polizei erklärte außerdem, dass die am Dienstag gestartete Fotofahndung nach weiteren Tatverdächtigen zu den Übergriffen erste Erfolge brachte. Am Dienstag wurde ein 26-Jähriger in Kerpen festgenommen. Gegen ihn wurde am Mittwoch Haftbefehl beantragt. Dem Algerier werde gemeinschaftliche sexuelle Nötigung und versuchter Raub vorgeworfen. Er soll beteiligt gewesen sein, als Frauen umzingelt und begrapscht wurden. Ein weiterer 31-jähriger Mann stellte sich am Dienstag in Hamm und gab an, einer der auf den Fotos Abgebildeten zu sein. Fahndungsfotos von Tatverdächtigen der Silvesternacht
Nach den Übergriffen in der Silvesternacht waren die Ermittler erstmals mit Fotos möglicher Täter an die Öffentlichkeit gegangen. Die Polizei hatte am Dienstag Fahndungsfotos gezeigt, die aus privaten Handys stammen.
110 Beschuldigte ermittelt
Insgesamt sind derzeit rund 110 Beschuldigte ermittelt. Drei der Männer wurden bereits verurteilt, allerdings wegen Diebstahls. Am Silvesterabend waren in Köln und anderen Städten Frauen von Männergruppen bedrängt, sexuell belästigt und teilweise bestohlen worden. Es hat auch einzelne Vergewaltigungen gegeben. Die mutmaßlichen Täter wurden von Zeugen durchgehend als Nordafrikaner bzw. als Männer arabischer Herkunft beschrieben. Mittlerweile liegen über 1.100 Anzeigen vor, die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen 106 Verdächti
Ermittlungserfolg 20-jähriger Tatverdächtiger der Silvesternacht stellt sich mit Papa Von Daniel Taab 11.03.16, 11:41 Uhr
Köln - Weiterer Ermittlungserfolg für die Kölner Polizei: Erneut hat sich ein Tatverdächtiger aus der Silvesternacht gestellt. Dies erfuhr die „Kölnische Rundschau“ aus Justizkreisen. Der 20-Jährige war bei einer öffentlichen Fahndung mit Handyfotos Anfang der Woche gesucht worden. Nun stellte sich der Mann auf einer Polizeiwache in Soest in Anwesenheit seines Vaters. Heute soll der 20-Jährige an die Kölner Polizei überstellt werden, ihm wird gemeinschaftliche sexuelle Nötigung vorgeworfen. Er soll im Bereich des Hauptbahnhofes Frauen begrapscht haben. Sein Freund wurde bereits nach der Veröffentlichung der Fotos in einer Flüchtlingsunterkunft in Kerpen festgenommen.