Das sagen Politiker über die Pflegeheim-Schande von Lichtenberg
Die letzte ausgebildete Pflegefachkraft verabschiedete sich in den Feierabend – und die Ablöse kam einfach nicht. Feuerwehr und Polizei mussten einspringen, sich um die Bewohner kümmern. „Pflege-Schande“ in einem Berliner Seniorenheim.
Zitat Mittlerweile redet sich der Betreiber „Domicil“ raus, spricht von einer „Verkettung ungünstiger Umstände“, von EDV-Problemen, leeren Handy-Akkus und vergessenen Diensttelefonen. Schon bei der letzten Überprüfung durch die Heimaufsicht im Juli 2023 wurden nach B.Z.-Informationen minderschwere Mängel bei dem Heim festgestellt, u. a. zur Dienstplangestaltung.
ZitatWas sagt die Politik zum Skandal um unsere Alten? ► SPD-Abgeordneter Lars Düsterhöft (42): „Solch ein Vorfall ist mir unbegreiflich. Wieso konnte es zu diesem Engpass kommen, ohne, dass die Pflegedienstleitung dies kommen sah und Maßnahmen ergriff?“ ► Silke Gebel (40, Grüne), Vorsitzende des Pflege-Ausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus: „Ich erwarte, dass die Heimaufsicht den Betreiber genau unter die Lupe nimmt. Das ist echt eine neue Qualität der Pflegekrise!“ ► Ein Sprecher der Senatsverwaltung für Gesundheit und Pflege zur B.Z.: „Sollte ein Fehlverhalten des Pflegeheims/der Heimleitung vorliegen, wird dies heimrechtliche Konsequenzen haben. Sollte ein strafrechtliches Fehlverhalten vorliegen, wird die Senatspflegeverwaltung die Ermittlungsbehörden entsprechend informieren.“
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Es wird gar nichts passieren, denn es gibt nicht genug Pflegeplätze und schon gar keine bezahlbaren. Wo also sollte man die Senioren dauerhaft unterbringen?
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Berliner Seniorenheim-Schande: In der Notfallnacht starb eine Patientin
19.04.2024 - 10:21 Uhr
Berlin – Hat der Pflege-Skandal eine neue Dimension erreicht? Im Zimmer von Anastasia S. im Heim „Domicil“ in Berlin-Friedrichsfelde steht eine Sterbetafel. Das Todesdatum: der 16. April. Die 65-Jährige starb genau in der Nacht, in der eine Pflegekraft wegen Personalmangels aus Verzweiflung den Notruf wählte!
Zitat Die in der Nacht verstorbene Frau litt nach BILD-Informationen am sogenannten „Locked-in-Syndrom“. Betroffene sind fast vollständig gelähmt, können sich nicht rühren oder sprechen, sondern allein die Augen bewegen. Die Krankheit bedarf einer besonderen Pflege. So musste bei Anastasia S. etwa jeden Morgen um 5.30 Uhr Nahrung angehangen werden, sie musste regelmäßig umgelagert und ihr Katheter abgesaugt werden. Der Einrichtungsleiter war in der Nacht für die fehlende Pflegefachkraft eingesprungen. Zwischen 4 und 5.30 Uhr soll er die Seniorin dann tot aufgefunden haben. Woran sie genau starb, ist unklar.
Ein Sprecher vom „Domicil“ schreibt auf BILD-Anfrage: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns aus grundsätzlichen Erwägungen heraus zu einzelnen Bewohnerinnen und Bewohnern nicht öffentlich äußern und aus rechtlichen Gründen auch gar nicht dürfen.“
Pflege-Experte Lars Düsterhöft (42, SPD): „Ein Pflegeheim ist ein Ort, wo Menschen auch sterben. Ob es einen Zusammenhang mit dem Einsatz der Rettungskräfte in den Stunden zuvor gibt, kann nur spekuliert werden.“
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Nachts ist generell nur wenig Pflegepersonal in den Heimen, die dann von Etage zu Etage laufen müssen und auf alle Bewohner ein Auge haben müssen. Praktisch und auch theoretisch unmöglich. Schon zum umlagern bedarf es 2 Kräfte.
Zitat Der Einrichtungsleiter war in der Nacht für die fehlende Pflegefachkraft eingesprungen. Zwischen 4 und 5.30 Uhr soll er die Seniorin dann tot aufgefunden haben. Woran sie genau starb, ist unklar.
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Pflegeheim-Schande von Berlin: Sogar Reinigungskräfte mussten einspringen Pfleger erheben schwere Vorwürfe gegen Einrichtung
18.04.2024 - 10:57 Uhr
Eine Pflegekraft wählt aus Verzweiflung den Notruf. Denn als sie Feierabend machen will, ist niemand mehr da, um die Senioren bei Bedarf medizinisch zu versorgen.
ZitatDer Betreiber des Berliner Pflegeheims „Domicil“ spricht von einer „einmaligen Situation“. Doch bei BILD packen jetzt drei ehemalige „Domicil“-Pflegekräfte aus!
Lesen Sie mit BILDplus, welche schweren Vorwürfe sie gegen das Heim erheben.
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17. April 2024 | 07:00 Uhr Wie Domicil den Notruf einer Pflegefachkraft erklärt
Eine Pflegefachkraft hat am Montagabend in Berlin einen Polizeieinsatz ausgelöst, weil die Ablösung durch eine Zeitarbeiterin nicht kam und sie ihre Vorgesetzten nicht erreichen konnte. Der Vorfall im Domicil-Pflegeheim im Bezirk Lichtenberg macht nun bundesweit Schlagzeilen. Die Zentrale der Domicil Senioren-Residenzen Hamburg äußert sich gegenüber Care vor9 und spricht von einer "Verkettung ungünstiger Umstände".
"Die Pflegedienstplanung sah für diese Nacht vier Personen vor: eine Pflegefachkraft und drei Pflegehilfskräfte", heißt es in der Stellungnahme. Wegen eines EDV-Problems sei die Buchung einer Zeitarbeitskraft mit entsprechender Qualifikation nicht wie üblich per E-Mail verschickt worden. "Dieser Fehler hätte bemerkt werden müssen, ebenso wie das Ausbleiben einer Rückbestätigung durch die Leiharbeitnehmer-Vermittlung", räumt Domicil ein.
Telefon nicht dabei und Akku leer
Obendrein seien an diesem Abend beide Vorgesetzte der Pflegefachkraft nicht erreichbar gewesen, "entweder weil das Diensttelefon nicht mitgeführt wurde oder weil der Akku des Telefons zu dieser späten Stunde entladen war und sich das Telefon abgeschaltet hatte". Angesichts der Verantwortung für 142 Bewohner habe die Mitarbeiterin richtig gehandelt und einen Notruf abgesetzt, nachdem sie vergeblich versucht hatte, die Pflegedienstleitung und die Einrichtungsleitung zu erreichen.
"Polizei rückt in Seniorenheim an: Um 22.30 Uhr wählte die letzte Fachkraft den Notruf", schrieb Bild und auch viele andere Medien griffen die Meldung auf. Nach eineinhalb Stunden konnten Polizei, Feuerwehr und Katastrophenschutz wieder fahren, nachdem eine examinierte Pflegefachkraft von Domicil übernahm.
Künftig bis zum Vorstand alle erreichbar
"Wir bedauern zutiefst, dass es zu diesem Vorfall gekommen ist", schreibt die Domicil-Zentrale. Der Vorgang sei einmalig in der 20-jährigen Unternehmensgeschichte und solle sich nicht wiederholen. Man werde EDV-Planung und Notfallketten kritisch überprüfen, um sicherzustellen, dass "von der Pflegedienstleitung über die Einrichtungs- und Regionalleitung bis hin zur Geschäftsführung und zum operativen Vorstand jederzeit und von jedem Dienstzimmer aus eine Notfall-Erreichbarkeit gewährleistet ist".
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Mit viel zu wenig Personal eine Pflege Einrichtung zu betreiben ist nichts Neues. Auch wird großzügig weggeschaut von den Aufsichtsbehörden, da deutlich mehr Geld ins System gepumpt werden müßte--------- Alte, Kranke, Schwache, egal wie alt oder jung, haben keine Lobby. Ist in anderen Ländern auch nicht anders.
Berlin – Jetzt reagiert der Betreiber des Seniorenheims „Domicil“ in Berlin auf den Skandal um die Notfall-Nacht in der vergangenen Woche: Er hat Heim- und Pflegedienstleitung rausgeschmissen.
Zitat In einer Stellungnahme heißt es jetzt von einem Sprecher der Seniorenresidenz: „Wir haben mit sofortiger Wirkung eine sehr erfahrene neue Heimleitung und Pflegedienstleitung eingesetzt. Bis zur abschließenden Klärung gilt in jeder Hinsicht die Unschuldsvermutung.“ Heißt: Die Verantwortlichen, die am Abend des 15. Aprils nicht erreichbar waren, sind raus!
Das Pflegeheim bedauere „zutiefst, dass am Abend des 15. April durch eine Verkettung in Rede stehender individueller Fehler eine Pflegekraft unserer Einrichtung den Notruf auslösen musste.“ Man würde alles dafür getan, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederholt.
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Auch nichts Neues und sicher nicht nur bei diesem Betreiber. Gefälschte Dokumentationen wurden gar nicht erwähnt, sind aber in vielen Heimen auch an der Tagesordnung, gehört zu den gefälschten Dienstplänen.
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