Polizei jagt Chef der Hammerbande 10 000 Euro Kopfgeld für Deutschlands gefährlichsten Linksextremisten
25.09.2023 - 13:56 Uhr Leipzig – Der Generalbundesanwalt und das Landeskriminalamt Sachsen haben jetzt für den meistgesuchten Linksextremisten Deutschlands, Johann Guntermann (30), ein Kopfgeld in Höhe von 10 000 Euro ausgesetzt.
In einer Mitteilung des LKA Sachsen heißt es: „Der Beschuldigte ist dringend verdächtig, sich als Mitglied einer kriminellen Vereinigung an mehreren politisch motivierten körperlichen Übergriffen beteiligt zu haben. Die Opfer erlitten zum Teil erhebliche Verletzungen.“ Der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofes hat gegen den Beschuldigten wegen dieser Taten Haftbefehl erlassen. Guntermann galt laut Bundesanwaltschaft bereits im Jahr 2018 als „zentraler“ Akteur innerhalb der sogenannten Hammerbande um Lina E. und ist seit 2020 untergetaucht.
Er gilt als Strippenzieher des Schläger-Trupps und ist inzwischen der meistgesuchte Linksextremist Deutschlands.Er hatte sich einst auf die Finger „HATE“ und „COPS“ (dt. „Hass“ und „Polizisten“) tätowieren lassen. 2018 wurde er wegen schweren Landfriedensbruchs zu 19 Monaten Knast verurteilt, weil er u. a. das Amtsgericht Leipzig mit Steinen angegriffen hatte.Auch bei einem Überfall auf eine Neonazi-Kneipe soll er dabei gewesen sein. Als mindestens acht deutsche Linksextremisten zuletzt im Februar in Budapest mutmaßliche Neonazis überfielen und mit Tritten, Totschlägern und Reizgas zum Teil schwer verletzten, soll Guntermann ebenfalls unter den Angreifern gewesen sein. Sächsische Ermittler sollen ihn sofort auf den Videobildern erkannt haben.
Guntermann ist 1,71 m groß, hat eine kräftige, sportliche Figur und dunkelblondes Haar. Jedoch ist derzeit nicht bekannt, welche Länge diese haben.
Die Leipziger Hammerbande Ende Mai sind Lina E. und drei weitere Mitglieder der Hammerbande zu langen Haftstrafen vor dem Oberlandesgericht in Dresden verurteilt worden. Sie hatten ihre Opfer aufgrund deren herausgehobenen Stellungen in der rechten Szene ausgewählt. Die Überfälle wurden intensiv vorbereitet.
Bezeichnung „Hammerbande“ ist u. a. darauf zurückzuführen, dass Hämmer bei Angriffen auf Neonazis immer wieder als Waffe zum Einsatz kommen, Menschen damit schwer verletzt werden.
Beim Klau von Hämmern soll Lina E. sogar auf frischer Tat ertappt worden sein. BILD erfuhr: Zielfahnder sind seit mehreren Monaten an Guntermann dran. Während seine Verlobte Lina E. in U-Haft saß, soll er sich eine neue Freundin gesucht haben. Bei ihr soll es sich um die ebenfalls gesuchte Emilie Dieckmann (21) handeln. Sie soll bei den Überfällen in Budapest dabei gewesen sein.Ende 2021 wurde sie beim Diebstahl von Markenkleidung im Leipziger „Breuninger“ erwischt. In Budapest wurden zwei Gas-Sprays und ein Nothammer bei ihr gefunden. Sie wurde von ungarischen Polizisten festgenommen, aber wieder laufen gelassen. Sie befindet sich ebenfalls auf der Flucht.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Mit diesem Foto fahndet die Polizei offiziell nach dem Chef der Hammerbande Foto: BKA
Guntermann soll häufiger mit dem ICE unterwegs sein Foto: BKA
Auf Guntermanns Hände ist „Hate Cops“ tätowiert Foto: BKA
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So fahndet die ungarische Polizei nach Emilie Dieckmann (21) Foto: Polizei Ungarn
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ZitatLina E. wurde 1995 in Kassel (Hessen) geboren, wuchs dort auch auf und legte das Abitur ab. Ihre Mutter ist Sozialpädagogin, der Vater Oberstudienrat. Für das Studium der Sozialpädagogik in Halle zog sie dann nach Leipzig. Ihre Bachelorarbeit schrieb sie über das Thema „Zum Umgang mit Neonazismus in der Jugendarbeit. Der NSU im Jugendclub Winzerla“.
Danach begann E. ihr Masterstudium. Dieses möchte sie nach dem Verbüßen ihrer Haftstrafe beenden und später im sozialen Bereich arbeiten. Sollte das nicht gehen, will sie Tischlerin werden. Derzeit ist Lina E. noch auf freiem Fuß; sie bekam Haftverschonung und muss erst später ins Gefängnis.