WAZ SELBSTMORD Vermisste lag 13 Jahre im Kanalrohr 08.04.2010 | 16:32 Uhr
Sandra H. verschwand im August 1997 spurlos. In Leverkusen wurden nun ihre sterblichen Überreste entdeckt. Die Polizei: Es war Selbstmord.
Das Foto zeigt eine junge, lebenslustige Frau. Doch wo ist Sandra H.? Fast 13 Jahre lang galt die damals 30-jährige Essenerin als vermisst. Es schien, als habe der Erdboden sie verschluckt. Nun haben ihre Angehörigen Gewissheit. Sandra H. ist tot. Mitarbeiter der Stadt Leverkusen fanden ihre sterblichen Überreste bei der Reinigung eines Kanalrohres. Die Polizei geht davon aus, dass sie sich selbst das Leben nahm.
Die Ermittler schließen damit jenen Vermisstenfall ab, der am 15. August 1997 seinen Anfang nahm. An diesem Freitag will Sandra H. verreisen, ihre Mutter soll sie zum Bahnhof bringen. Doch die findet in der Rüttenscheider Wohnung ihrer Tochter nur den gepackten Koffer vor, Schecks und Geld. Ein Nachbar wird später gegenüber der Polizei aussagen, er habe Sandra H. gegen fünf Uhr früh auf der Straße getroffen; sie wollte mit ihrem Hund „Attac“ spazieren gehen. Der Golden Setter wird später angeleint an einem Tierheim gefunden, das Auto der 30-Jährigen, ein schwarzer Mini-Cooper mit dem Kennzeichen E-S1166, entdeckt die Polizei mit leerem Tank auf dem Standstreifen der A3 bei Leverkusen-Opladen. Von Sandra H. aber fehlt jede Spur trotz des Einsatzes eines Polizeihubschraubers und einer Einsatzhundertschaft.
Die Eltern fürchten, ihre Tochter könnte Opfer eines Verbrechens geworden sein, gehen an die Öffentlichkeit, setzen 10.000 Mark Belohnung aus für sachdienliche Hinweise — ohne Erfolg. Die Polizei, so hieß es gestern, sei schon damals bei ihren Ermittlungen auf Hinweise gestoßen, die darauf hindeuteten, dass die junge Frau sich etwas angetan haben könnte. Sandra H. hatte ihre Wohnung nach einem Streit mit ihrem Lebensgefährten verlassen.
Die Vermutung wird zur Gewissheit, als Mitarbeiter der Stadt Leverkusen vor zwei Wochen bei der Reinigung eines Bachlaufes, der in ein Kanalrohr mündet, auf einen menschlichen Schädel stoßen - 500 Meter entfernt von der Stelle, an der Sandra H. ihren Kleinwagen damals hatte stehen lassen. Polizei und Mitarbeiter des Technischen Hilfswerkes durchsieben das Erdreich und finden weitere Überreste: Kleidung und einen Oberschenkelknochen. Der Abgleich des Gebisses mit den bei der Polizei gespeicherten Daten der Vermissten lässt keinen Zweifel offen: Es handelt sich um Sandra H. Ein Verbrechen schließt die Polizei aus: Es lägen keine Hinweise vor, die auf ein Fremdverschulden schließen lassen. Das Rätsel um die lächelnde Frau auf dem Foto, es ist gelöst. Marcus Schymiczek
Essen - Zwölfeinhalb Jahre nach dem spurlosen Verschwinden der Rüttenscheider Modedesignerin Sandra Heger hat die Polizei ihre Leiche entdeckt. Mitarbeiter der Stadtwerke Leverkusen hatten am 23. März 2010 bei der Reinigung eines verstopften Kanalrohres einen Schädel entdeckt und die Polizei alarmiert. Als Polizisten und Mitarbeiter des Technischen Hilfswerkes THW die Erde rund um die Rohrmündung siebten, fanden sie einen Oberschenkelknochen und Kleidungsreste. Nach einem Vergleich der Zahnschemata ist die Polizei sicher, die Leiche der damals 30-jährigen Sandra Heger gefunden zu haben. Die Kripo geht davon aus, dass sich die Frau selbst getötet hat. Die 30-Jährige war am 15. August 1997 als vermisst gemeldet worden. Trotz umfangreicher Suchmaßnahmen auch unter Einsatz einer Einsatzhundertschaft und eines Polizeihubschraubers wurde Sandra Heger nie gefunden. Lediglich ihr Fahrzeug wurde noch am Tag ihres Verschwindens auf der Autobahn im Bereich Leverkusen - etwa 500 Meter Luftlinie vom jetzigen Fundort entfernt - entdeckt.
lg Eugene
Alle Einträge von mir unterliegen dem Urheberrecht. Verbreitung NUR mit schriftlicher Genehmigung!
Leverkusen (RPO). Bei Kanalarbeiten ist am 23. März im Bereich des Kämper Weges ein menschlicher Schädel aufgefunden worden. Dies teilte am Mittwoch die Polizei Köln mit. Der Schädel gehört einer 30-jährigen Frau, die 1997 in Essen als vermisst gemeldet worden war.
Bereits Mitte März begannen am Kämper Weg Arbeiten an einem Kanalisationsrohr. Unterhalb der Raoul-Wallenberg-Straße wird der Pescherbuschgraben durch ein Kanalrohr geführt. Da dieses Rohr zugesetzt war, versuchten Mitarbeiter der Stadt Leverkusen dieses großes Rohr frei zu spülen.
Als dabei der Schädel herausgespült wurde, alarmierten die Anwesenden umgehend die Polizei, die gemeinsam mit Mitarbeitern des Technischen Hilfswerk den Fundort absperrten. Die Erde im Bereich im und um das Rohr wurde gesiebt. Dabei wurden noch ein Oberschenkelknochen und Bekleidungsreste aufgefunden.
Mit Hilfe des Zahnschemas wurde eine Verbindung zu einem Vermisstenfall aus Essen hergestellt. Eine 30-Jährige war dort 15. August 1997 als vermisst gemeldet worden. Die Vermisste war damals trotz umfangreicher Suchmaßnahmen auch unter Einsatz einer Einsatzhundertschaft und eines Polizeihubschraubers nicht gefunden worden. Lediglich ihr Fahrzeug wurde noch am Tag ihres Verschwindens auf der Autobahn im Bereich Leverkusen in etwa 500 Metern Luftlinie vom jetzigen Fundort entfernt aufgefunden.
Auf Grund der bisherigen Ermittlungen liegen keine Hinweise auf ein Fremdverschulden vor. Es ist davon auszugehen, dass die Frau damals ihr häusliches Umfeld womöglich in suizidaler Absicht verlassen und sich in das Kanalrohr gelegt hatte.
Alle Einträge von mir unterliegen dem Urheberrecht. Verbreitung NUR mit schriftlicher Genehmigung!