Tränen und Impfstoff-Lüge - Insider packt aus: Das läuft schief an der Corona-Hotline
von: Katja Hinrichs veröffentlicht am 20.01.2021 - 07:48 Uhr
Viele BILD-Leser ärgern sich: Wir kommen an der Corona-Hotline nicht weiter: keine Termine, Wartezeit, aufwendige Datenaufnahme. BILD sprach mit einem Mitarbeiter einer Corona-Hotline in Deutschland. Er möchte anonym bleiben, da er um seinen Job fürchtet. Der Arbeitsvertrag liegt BILD vor. Der Mann verdient 10 Euro pro Stunde, arbeitet in Teilzeit. Bei BILD packt er aus: Das läuft schief, hier ist noch Optimierungsbedarf.
Anrufer-Frust
„Mir tun die alten Leute leid, die mit der Registrierung total überfordert sind. Häufig verstehen sie die Vorgangsnummern, die aus Buchstaben und Zahlen bestehen, falsch. Es sind Hörfehler, die dann zu großen Frustrationen bei den Anrufern führen, denn 95 Prozent der Anrufer sind alte Menschen. Häufig brechen diese aus Verzweiflung in Tränen aus.“ Keine Überprüfung auf der Termin-Website
„Jeder hat Zugriff und kann sich zig-mal registrieren, ohne dass das System meckert und sagt: Achtung, du bist bereits angelegt. Auch bei der Eingabe der Personalien kann geschummelt werden, da es kein Tool gibt, das die Daten überprüft. Mit falscher Altersangabe kann sich jemand einen Impftermin ergattern, ohne dass das im System auffällt. Erst beim Impftermin im Impfzentrum bei Vorlage des Personalausweises fliegt der Schwindel auf. Bitter für alle, die auf eine Impfung warten, da dieser Termin umsonst vergeben wurde.“
Technische Probleme
„Für die Hinterlegung im System fragen wir ab: Name, Adresse, Telefonnummer, Alter sowie E-Mail-Adresse, um dorthin die Terminbestätigung schicken zu können. Ebenso bitten wir die Anrufer, sich einen Stift und Zettel bereitzulegen, damit sie sich den Code für ihre Impfung notieren können. Wir machen darauf aufmerksam, dass die Impfung ohne diesen Code nicht durchgeführt werden darf, weil vor Ort keine persönlichen Daten vorliegen. Wir haben keinerlei Möglichkeit, die Personalien nach Authentizität zu überprüfen. Bei technischen Störungen müssen wir sagen: Es ist leider kein Impfstoff verfügbar.“
Anrufer anlügen
„Bis Freitag letzter Woche (15.1.) mussten wir die Anrufer anlügen und sagen, wir haben keine Termine frei. Anstatt zu sagen: es gibt keinen Impfstoff. In den ersten drei Tagen konnte ich von 500 bis 700 Anrufern lediglich nur 3-4 Impftermine vergeben. Jetzt hat sich die Lage verbessert und zwischen 40 und 50 Prozent der Anrufenden habe ich einen Termin nennen können.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Zitat„Für die Hinterlegung im System fragen wir ab: Name, Adresse, Telefonnummer, Alter sowie E-Mail-Adresse, um dorthin die Terminbestätigung schicken zu können.
Was ist das für ein Blödsinn? Das setzt voraus, dass jeder einen Computer hat oder mit dem Handy ins Internet geht. Kann ich mir bei manchen alten Leuten nicht vorstellen.
Zitat„Mir tun die alten Leute leid, die mit der Registrierung total überfordert sind.
Und wer damit überfordert ist, hat vermutlich zuhause auch keinen Computer!
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*