Montag, 18. Januar 2021 Corona-Regeln massiv ignoriert Mehr als 170 Gäste bei Gottesdienst in Berlin
Mehr als 170 Menschen trifft die Berliner Polizei am Samstagabend in einer Kirche im Stadtteil Gesundbrunnen an. Offenkundig sollte ein Gottesdienst abgehalten werden. Für die Veranstaltung lag kein Hygienekonzept vor, auch Anwesenheitslisten wurden nicht geführt.
Ein Gottesdienst einer kleinen Berliner Gemeinde mit weit mehr als 170 Menschen ist in der Hauptstadt wegen massiver Verstöße gegen die Corona-Regeln aufgelöst worden. In einem Saal der Kirchengemeinde im Stadtteil Gesundbrunnen seien am Sonntagabend gegen 19.45 Uhr 170 Erwachsene sowie weitere Kinder von der Polizei angetroffen worden, sagte eine Polizeisprecherin.
Die Menschen hätten weder Masken getragen noch die Abstände eingehalten. Ein Hygienekonzept und Anwesenheitslisten hätten ebenfalls gefehlt. Der Pfarrer habe angegeben, eigentlich sei ein Gottesdienst im kleinen Kreis geplant gewesen, die Zahl der Besucher sei dann aber gestiegen.
Zuvor hatte die "B.Z." berichtet, dass es sich bei der Veranstaltung auch um einen Kindergeburtstag gehandelt haben könnte.
Die Einsatzkräfte hätten demnach ein Banner mit der Aufschrift "Happy Birthday" vorgefunden. Als Erklärung der Anwesenden dafür wurde laut dem "B.Z."-Bericht angeführt, dass es zu einem anderen Zeitpunkt eine solche Feier gegeben habe.
Die Polizei stellte schließlich Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten gegen mehr als 100 Menschen. Laut der Sprecherin nahm der Veranstalter die Hilfe der Beamten bei der Auflösung der Veranstaltung an. Erst am Samstag hatte die Berliner Polizei eine Hochzeitsfeier mit 60 Menschen ganz in der Nähe beendet.
Laut Mitteilung der Polizei seien 56 Verstöße gegen den Infektionsschutz notiert worden. Kaum jemand habe einen Mund-Nase-Schutz getragen. "Hier haben sich deutlich mehr Menschen getroffen als nur aus einem fremden Haushalt", hieß es von einem Beamten.
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Zunächst herrschte Unklarheit über die Art der Veranstaltung Keine Masken, keine Abstände: Berliner Polizei löst Gottesdienst auf
Wegen zahlreicher Verstöße gegen die Corona-Hygieneregeln hat die Berliner Polizei am Sonntagabend einen Gottesdienst mit rund 170 Teilnehmern aufgelöst. Zunächst hatte Unklarheit über die Art der Veranstaltung geherrscht.
Berlin - 18.01.2021
Die Berliner Polizei hat am Sonntagabend einen Gottesdienst im Ortsteil Gesundbrunnen wegen zahlreicher Verstöße gegen die Corona-Hygienevorschriften aufgelöst. Nach dem Hinweis einer Anwohnerin hätten Beamte gegen 19:45 Uhr in einem Gemeinderaum in der Soldiner Straße etwa 170 Erwachsene und mehrere Kinder angetroffen, wie die Hauptstadt-Polizei am Montag mitteilte. Den Angaben zufolge soll keiner der Anwesenden eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen und die notwendigen Abstände eingehalten haben. Auch seien weder eine Anwesenheitsliste noch ein Hygienekonzept vorhanden gewesen.
Wie die Polizei weiter erklärte, gab der Pfarrer der Gemeinde gegenüber den Einsatzkräften an, dass er einen Gottesdienst mit 20 Teilnehmern geplant habe und von den vielen Besuchern überrascht worden sei. Nach der Feststellung aller Personalien hätten die Anwesenden die Räumlichkeiten der Gemeinde verlassen können. Alle Erwachsenen müssen den Angaben zufolge nun mit Ordnungswidrigkeitenanzeigen rechnen. Wiederholte Corona-Verstöße bei Glaubensgemeinschaften
Bei der Gemeinde soll es sich laut Medienberichten um die freikirchliche Jesus-Miracle-Harvest-Church handeln. Vor der Mitteilung der Polizei hatte zunächst Unklarheit über die Art der aufgelösten Veranstaltung geherrscht. Grund waren "Happy Birthday"-Banner im Inneren der Gemeinderaums, die auf eine Geburtstagsfeier hingedeutet hatten. Der Pastor habe jedoch erklärt, dass die Banner noch von einer früheren Feier in dem Saal gehangen hätten.
Bei Zusammenkünften von Glaubensgemeinschaften kam es in den vergangenen Wochen wiederholt zu Verstößen gegen die Corona-Regeln.
In Herford etwa löste die Polizei kurz nach Neujahr den Gottesdienst einer Freikirche auf, weil die mehr als 100 Teilnehmer keinen Mund-Nasen-Schutz trugen.
Kurz zuvor soll eine Pfingstgemeinde in Essen bei einem Treffen mit mehr als 80 Teilnehmenden gesungen und keinen Abstand eingehalten haben. (stz)
18.1., 13:50 Uhr: Nach neuen Informationen der Berliner Polizei wurde die Meldung aktualisiert. Inzwischen ist demnach klar, dass es sich bei der aufgelösten Veranstaltung um einen Gottesdienst gehandelt hat.
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