11.11.2020 12:20 808 Mordversuche in Klinik: Hat Pfleger Patienten ausgenutzt, um zum "Helden" zu werden?
München - Ein wegen drei Mordversuchen verdächtiger Münchner Krankenpfleger könnte nach ersten Erkenntnissen aus niedrigen Beweggründen gehandelt haben.
Er war laut Polizei für die Überwachung von nicht mehr intensivpflichtigen Patienten in einem Wachraum zuständig.
Aus Chatverläufen gehe hervor, dass er sich offenbar als Lebensretter habe darstellen wollen, sagte der Leiter der Münchner Mordkommission, Josef Wimmer, am Mittwoch in München.
Dazu habe er die drei Patienten bewusst in einen schlechten Gesundheitszustand gebracht, um bei der anschließenden Reanimation gegenüber seinen Kollegen und Anderen glänzen zu können. Er habe zeigen wollen, "ich bin ein Pfleger mit Herz und Leidenschaft".
Ein aufmerksamer Oberarzt veranlasste nach auffälligen Vorfällen bei den Patienten Blutuntersuchungen und stellte fest, dass hohe Dosen nicht verordneter Medikamente verabreicht wurden. In lebensgefährlicher Höhe.
Ob es wirklich so war, war zunächst allerdings unklar. "Einer der geschädigten Patienten befindet sich nach wie vor in einem kritischen, aber stabilen Gesundheitszustand", teilte die Münchner Polizei am Mittwoch mit.
Der 24-Jährige, gegen den am Dienstag ein Haftbefehl erlassen wurde, ist von Beamte der Mordkommission zum Tatvorwurf vernommen worden. In der Vernehmung bestritt er sämtliche Vorwürfe. "In enger Kooperation mit dem zuständigen Krankenhaus wird der gesamte Beschäftigungszeitraum des Tatverdächtigen in Hinblick auf mögliche weitere Opfer oder Auffälligkeiten untersucht werden", so die Polizei.
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Um sie anschließend reanimieren zu könnenPfleger (24) soll Patienten Überdosis gegeben haben Polizei: Er wollte mit Erfolgen vor Kollegen prahlen ++ Haftbefehl wegen versuchten Mordes in drei Fällen
Von: Thomas Gautier und Michael Halser 11.11.2020 - 13:21 Uhr
München – Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen mehrerer versuchter Tötungsdelikte gegen einen Pfleger aus einem Münchner Krankenhaus!
Der 24-Jährige steht unter Verdacht, mehreren Patienten im „Klinikum rechts der Isar“ absichtlich überdosierte Medikamente verabreicht zu haben. Mögliches Motiv: Er wollte sich als Lebensretter profilieren!
Josef Wimmer, Leiter der Münchner Mordkommission: „Uns liegen Chat-Verläufe vor, die belegen, dass der Beschuldigte Patienten absichtlich in einen schlechten Zustand versetzt hat, um sie anschließend reanimieren und als Pfleger glänzen zu können.“
Der 24-jährige Tatverdächtige stammt aus NRW und arbeitet dort auch als Pfleger. Nach jetzigem Stand habe es aber in früheren Beschäftigungsverhältnissen keine ähnlich gelagerten Vorfälle gegeben.
In München war er seit 1. Juli als Krankenpfleger ür die Überwachung von Patienten in einem Wachraum zuständig.
Am 7. November habe sich laut Polizei in diesem Wachraum der Gesundheitszustand eines 91-jährigen und einer 54-jährigen Patientin unerwartet verschlechtert. Beide konnten nur durch die sofortige Einleitung von intensivmedizinischen Maßnahmen gerettet werden.
Ein aufmerksamer Oberarzt veranlasste daraufhin weiterführende Blutuntersuchungen und stellte fest, dass den Patienten eine hohe Dosis nicht verordneter Medikamente verabreicht worden waren. Wimmer: „Diese waren in den konkreten Fällen lebensgefährlich.“
Der Oberarzt erinnerte sich an einen ähnlich gelagerten Vorfall vom 25. Oktober, bei dem sich der Gesundheitszustand eines ebenfalls 90-jährigen Patienten plötzlich verschlechtert hatte. Auch hier erbrachte eine Blutuntersuchung einen identischen Befund.
Bei allen drei Patienten war der 24-Jährige Tatverdächtige im relevanten Zeitraum als ständig anwesender Pfleger eingesetzt gewesen. Der Oberarzt erstattete Anzeige. Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen. Der 24-Jährige wurde vorläufig festgenommen, in Vernehmungen hat er alle Vorwürfe bestritten.
Einer der geschädigten Patienten befindet sich nach wie vor in einem kritischen, aber stabilen Gesundheitszustand. Derzeit wird der gesamte Beschäftigungszeitraum des Tatverdächtigen in Hinblick auf mögliche weitere Opfer oder Auffälligkeiten untersucht.
Die Klinik zeigte sich bestürzt: „Das Klinikum ist über den Vorfall besorgt und unterstützt alle Maßnahmen zur schnellen und transparenten Aufklärung“, hieß es in einer Mitteilung. „Der zuständige Pfleger wurde sofort außer Dienst gesetzt.“ Die Ermittler lobten die große Kooperationsbereitschaft des Krankenhauses.
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