Dirk Krampitz 31. Oktober 2020 16:18 Aktualisiert 17:09
Keine Berliner Kalbsleber oder Kölsch mehr für Angela Merkel und auch Markus Söder. Für die Spitzenpolitiker heißt es bei der Ständigen Vertretung („StäV“): „Wir müssen leider draußen bleiben!“
Denn die Kneipe hat einigen Politikern „hiermit und sofortiger Wirkung“ Hausverbot erteilt. Namentlich erwähnen die Geschäftsführer des Politiker-Treffs, Jörn Peter Brinkmann (41) und Jan Phillip Bubinger (35): Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Finanzminister Olaf Scholz (SPD), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) und SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach in ihrem bei Facebook verbreiteten Video.
In der Gastronomie-Szene schlägt es Wellen. „Sie gehörten alle zu unseren Gästen. Auch die Kanzlerin“, so Brinkmann zur BZ.
Grund für den Zorn der Wirte: Die Zwangsschließung der Gastronomie während des November-Lockdowns – trotz der aufwendigen Hygienemaßnahmen, die die Gastronomie aufgeführt hat.
Brinkmann hat eine CO2-neutrale Pellett-Heizung für den Außenbereich gekauft und eine neue Luftfilteranlage eingebaut. Von den kleineren Investitionen wie Maskenvorrat für seine 50 Angestellten und genug Desinfektionsmittel ganz zu schweigen.
„Wir wurden drangsaliert, fünfmal die Woche kontrolliert, obwohl nichts gefunden wurde.“ Dieselbe Sorgfalt vermisst er in der Politik: „Die Bundesregierung hat es nicht geschafft, die Zeit seit April zu nutzen, um Bevölkerung und die Wirtschaft auf den Winter und die zweite Welle vorzubereiten“, sagt Brinkmann.
Dass Gesundheitsämter von der Kontaktnachverfolgung nun überfordert seien und das Pflegepersonal Verstärkung brauche, sei abzusehen gewesen. „Aber es wurde einfach nichts von der Regierung unternommen. Da die Regierung gepennt hat, müssen wir jetzt zumachen“, sagt Brinkmann.
Im Video rufen die StäV-Macher andere Gastronomen auf, es ihnen nachzutun.
Das Hausverbot sei ernst gemeint, betont Brinkmann. Aber sollte sich einer der Politiker mit konstruktiven Vorschlägen melden, seien sie durchaus zu Gesprächen bereit. Auf dem Bürgersteig vor der StäV.
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