Hamburg Lungenarzt entdeckt drastische Virus-Spätfolgen: „Was wir nicht erwartet haben“
Leiter der Lungen-Abteilung im UKE„Was wir nicht erwartet haben“: Lungenarzt entdeckt drastische Corona-Spätfolgen
Auch Wochen nach der Heilung zeigen viele Corona-Lungen noch Auffälligkeiten im CT.
Montag, 28.09.2020, 13:32
Viele Deutsche sind der Meinung, Corona sei bereits überstanden. Doch die steigenden Fallzahlen zeigen eine andere Realität. Der Hamburger Lungenarzt Dr. Hans Klose vom Universtitätsklinikum Hamburg-Eppendorf warnt nun eindringlich vor den Spätfolgen des Virus - und ruft die Bevölkerung auf, sich "zusammenzureißen".
Nach mehr als einem halben Jahr Pandemie herrscht Überdruss-Stimmung in Deutschland. Die nach wie vor geltenden Corona-Verordnungen scheinen angesichts der überstandenen ersten Welle längst überholt und vielen nur noch ein lästiges Ärgernis zu sein. Viele bäumen sich dagegen auf und ignorieren Vorschriften. Hamburger Lungenarzt: "Naiv, ausschließlich auf Eigenverantwortung der Menschen zu setzen"
Allein deswegen stehen weitere Lockerungen der Corona-Regeln nicht zur Debatte, meint Dr. Hans Klose, Leiter der Pneumologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). „Es ist naiv, ausschließlich auf die Eigenverantwortung der Menschen zu setzen. Zur Eigenverantwortung gehört Wissen, und das können wir nicht bei jedem voraussetzen“, sagt Klose dem „Hamburger Abendblatt“.Surftipp: Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online
Daran hätten auch im Netz verbreitete Falschinformationen oder halbgare Fakten schuld. „Wir leben in einer Zeit, in der Wissensvermittlung sehr ungefiltert verläuft, jeder schreibt irgendwas im Internet. Das ist extrem gefährlich bei Themen, die viel Know-how erfordern", erklärt Dr. Klose. Pneumologe verurteilt falsche Daten auf Kontaktlisten: "Gäste begeben ältere Menschen in riesige Gefahr" Nicht zuletzt hätte dies der Corona-Ausbruch in der Hamburger Bar „Katze“ gezeigt, der eine wahre Katz-und-Maus-Jagd nach sich zog, da viele Gäste absichtlich falsche Kontaktdaten angegeben hatten – mit verheerenden Folgen.
„Was soll denn das? Durch gefälschte Namen unterbrechen Gäste die Nachverfolgung und begeben andere, ältere Menschen, in eine riesige Gefahr“, wettert Klose im „Hamburger Abendblatt.“
Der Mediziner verurteilt die Corona-Ignoranz zutiefst. „Das ist fast asozial. Haben alle schon die vielen Todesfälle in Pflegeheimen zu Beginn der Epidemie vergessen?“, fragt der Lungen-Arzt, dessen Schwiegermutter sich ebenfalls in einem Heim ansteckte – und infolge der Covid-19-Infektion starb.
Hamburger Lungenarzt über Corona: "Einige Patienten Anfang 50 mussten wieder stehen und gehen lernen"
Neben den Senioren würden sich natürlich auch jüngere Leute heimtückischen Virus anstecken können. Allerdings wähnen die sich aufgrund ihres Alters und ihres guten Gesundheitszustands oft in Sicherheit. Welche schweren Folgeschäden das Coronavirus tatsächlich nach sich ziehen kann – dessen seien sich nur wenige bewusst.
„Ich habe einige Corona-Patienten gesehen, die wie ich Anfang 50 waren, die sind zwar nicht gestorben, hatten aber einen harten Verlauf“, erzählt Dr. Klose. „Sie wurden längere Zeit beatmet, rutschten von 90 Kilo auf 60 Kilo ab, hatten keine Muskeln mehr und mussten erst mal wieder stehen und gehen lernen. Da ist man gut fünf Monate beschäftigt, um halbwegs wieder der Alte zu sein.“
Studie über Corona-Langzeitschäden zeigt Luftnot, Konzentrationsstörungen und kaputte Muskulatur
Der Leiter der Pneumologie weiß genau, wovon er spricht. Seit acht Wochen leitet er eine Studie über Folgeschäden am UKE. In deren Rahmen werden ehemalige Corona-Patienten mit unterschiedlichem Verlauf direkt nach ihrer Erkrankung und dann in einem Zeitfenster von 12 und 24 Monaten untersucht. Dann prüfen die Mediziner, welche anfänglichen Schäden am Ende davontragen.
„Zurzeit leiden viele noch unter Luftnot, ohne dass wir das messen können. Die Muskulatur der Patienten scheint nicht mehr so zu funktionieren wie zuvor“, sagt Dr. Klose.
Während die Mediziner dies bereits erahnt hätten, hätte es anderer Stelle Überraschungen gegeben. „Was wir nicht erwartet haben, sind die psychovegetativen Erscheinungen wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrationsstörungen sowie Merk- und Gedächtnisstörungen", erklärt der Pneumologe.
Selbst Mediziner ändern während Spätfolgen-Studie ihre Meinung über Corona
Diese Erkenntnisse hätten sogar unter seinen Kollegen zu regelrechten Sinneswandeln geführt. Während sich eine Kollegin, die eine ähnliche Spätfolgen-Studie in Hannover leitet, anfangs noch mit dem Virus anstecken wollte, um Antikörper zu besitzen, sei sie nun davon abgerückt.
„Jetzt sagt meine Kollegin, der ich zustimme: Dieses Virus will ich auf keinen Fall bekommen. Covid-19 ist nicht nett, es führt zu sehr unangenehmen Folgeschäden“, sagt Dr. Klose im „Hamburger Abendblatt“.
Hamburger Lungenarzt: "Müssen uns zusammenreißen und bis zum Impfstoff durchhalten"
Angesichts der unberechenbaren Corona-Spätfolgen ist das Einhalten der Verordnungen für den Leiter der Pneumologie am UKE das oberste Gebot der Stunde.
Er appelliert: „Um ein normales Leben aufrechtzuerhalten, um Bereiche wie unsere Wirtschaft und die Schule am Laufen zu halten, müssen wir uns zusammenreißen und durchhalten bis zum Impfstoff.“
Schließlich sei die Gefahr in der aktuellen Situation noch längst nicht gebannt. „Wir führen hier einen Tanz mit dem Tiger auf. Das Raubtier halten wir derzeit an der Leine, doch wir dürfen nicht zu sehr lockerlassen.“
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Zitat von Tumbleweed im Beitrag #1Seit acht Wochen leitet er eine Studie über Folgeschäden am UKE. In deren Rahmen werden ehemalige Corona-Patienten mit unterschiedlichem Verlauf direkt nach ihrer Erkrankung und dann in einem Zeitfenster von 12 und 24 Monaten untersucht. Dann prüfen die Mediziner, welche anfänglichen Schäden am Ende davontragen.
Mich würde mal interessieren, wo Corona Fälle vor 12 - 24 Monaten aufgetreten sind?
Corona gab es ja wohl schon... warum jetzt diese Angst und diese Maßnahmen?
Admin und Foren Moderatorin Hinweise zu den hier aufgeführten Fällen bitte an die zuständige Polizeidienststelle
Zitat von Christine im Beitrag #2Mich würde mal interessieren, wo Corona Fälle vor 12 - 24 Monaten aufgetreten sind? Corona gab es ja wohl schon... warum jetzt diese Angst und diese Maßnahmen?
Es geht um ein Zeitfenster - also nach der Erkrankung - von 12 - 24 Monaten.
************* Jemand in meinem Bekanntenkreis hat das Virus nun durchlebt und ist nach 65 Tagen Klinikaufenthalt wieder zuhause. Es ist kein Maskenverweigerer, hat auf alle Hygieneregeln geachtet, es gab keine Privatfeiern etc.. Keine Symptome im Vorfeld - von jetzt auf gleich schwere Lungenentzündung, Klinik, 4 Wochen Koma. Über 20 KG verloren, konnte nicht mehr laufen oder stehen. Weiterhin Atembeschwerden.
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