..... keine Friseure und keinen Einzelhandel mehr schließen.“
von: Filipp Piatov und Hans-Jörg Vehlewald veröffentlicht am 02.09.2020 - 08:05 Uhr
Gegen das Gebrüll und die Trillerpfeifen der Störenfriede auf dem Bottroper Marktplatz ankämpfend, zog Jens Spahn (40, CDU) eine brutal ehrliche Corona-Bilanz.
Der Gesundheitsminister: „Man würde mit dem Wissen heute, das kann ich Ihnen sagen, keine Friseure mehr schließen und keinen Einzelhandel mehr schließen. Das wird nicht noch mal passieren. Wir werden nicht noch mal Besuchsverbote brauchen in den Pflegeeinrichtungen.“
Heißt: Mit dem heutigen Wissensstand wäre der Lockdown im Frühjahr so nicht verhängt worden.
Und: Selbst bei einem Anstieg der Infektionszahlen wird Deutschland keinen zweiten Lockdown brauchen.
Die Deutschen hätten gelernt, „wie wir uns schützen können, ohne dass es diese Maßnahmen braucht“, erklärte Spahn. Es brauche jedoch vor allem die Masken.
Rückblick: Im März befürchtete die Bundesregierung eine unkontrollierte Ausbreitung des Virus mit fatalen Folgen für Deutschland. Überfüllte Krankenhäuser, ein Kollaps des Gesundheitssystems, Zehntausende Tote.
Geschäfte, Friseursalons und Gaststätten wurden dichtgemacht, strenge Ausgangsbeschränkungen erlassen. Ab dem 17. März durften Bürger in ganz Deutschland ihre Angehörigen in Alten- und Pflegeheimen nur äußerst eingeschränkt oder gar nicht besuchen.
Mittlerweile ist klar: Die Lockerungen der Maßnahmen brachten KEINE „zweite Welle“ mit sich. Stand gestern befanden sich nur 235 Corona-Kranke in intensivmedizinischer Behandlung. Die Todeszahlen sind seit Monaten niedrig. Auch in Alten- und Pflegeheimen ist die Pandemie unter Kontrolle.
Doch während z. B. in Bayern Besuche in Alten- und Pflegeheimen unter lockeren Auflagen möglich sind, gelten in Hamburger Pflegeeinrichtungen noch immer harte Besuchsbeschränkungen. Maximal zwei Besuche „pro Kalenderwoche“ für insgesamt drei Stunden. Selbst unter Verwandten darf der Sicherheitsabstand (1,5 Meter) „kumuliert je Besuch“ nur „für die Dauer von bis zu 15 Minuten“ unterschritten werden. Also Umarmung mit Stoppuhr.
Und die Wirtschaft? Die freut sich über die Spahn-Ansage!
▶︎ Handelsverband-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth (57) nennt es eine „gute Nachricht“, dass Ladenschließungen künftig nicht nötig sein werden. „Ein zweiter Lockdown mit Geschäftsschließungen wäre für viele Einzelhändler finanziell nicht mehr zu stemmen.“
▶︎ Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands, begrüßt es, „dass ein Politiker seine Entscheidungen so offen und kritisch reflektiert“. Was für Einzelhandel und Friseure gilt, müsse aber auch für Hotels und Restaurants gelten.
▶︎ In seiner eigenen Parteien-Familie dürfte es dank Spahns brutal ehrlicher Corona-Bilanz jedoch knistern. Sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) als auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53, CSU) fordern immer wieder, „die Zügel wieder anzuziehen“.
▶︎ FDP-Chef Christian Lindner (41) gibt Spahn Rückenwind: „Vor einiger Zeit sprach Frau Merkel noch von Diskussionsorgien, wenn es um Öffnung ging. Die Worte von Herrn Spahn zeigen jetzt, wie richtig es ist, Entscheidungen der Regierung immer zu hinterfragen.“
Charité-Chefvirologe Christan Drosten (48) forderte sogar eine weitere Corona-Lockerung: Menschen mit Verdacht auf eine Infektion sollten statt 14 nur fünf Tage in Quarantäne.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Was man Pflegeheimbewohnern und ihren Angehörigen zumutet, einfach ohne Worte. Alte Menschen, die auf Besuch warten, wird dies verwehrt. Angehörige haben keine Chance sich durchzusetzen, es wird vom Hausrecht Gebrauch gemacht. Da müsste ganz entschieden ein Riegel vorgeschoben werden, denn keine Heimleitung der Welt hat das Recht, mir den Besuch eines Angehörigen zu verbieten. Insbesondere demenziell Erkrankte, je nach Stadium, erkennen schon in kurzer Zeit die Angehörigen nicht mehr und niemand wird diesen Menschen etwas erklären können.
Das Personal wird nicht getestet, geht ein- u. aus und niemand weiß, wie es sich in seiner Freizeit verhält. Woran macht man also fest, wer das Virus einschleppt?
Die Besuchsregeln sind hier, nach Bundesländern, nachzulesen:
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Zitat von Tumbleweed im Beitrag #2Pflegeeinrichtungen:
Was man Pflegeheimbewohnern und ihren Angehörigen zumutet, einfach ohne Worte. Alte Menschen, die auf Besuch warten, wird dies verwehrt. Angehörige haben keine Chance sich durchzusetzen, es wird vom Hausrecht Gebrauch gemacht. Da müsste ganz entschieden ein Riegel vorgeschoben werden, denn keine Heimleitung der Welt hat das Recht, mir den Besuch eines Angehörigen zu verbieten. Insbesondere demenziell Erkrankte, je nach Stadium, erkennen schon in kurzer Zeit die Angehörigen nicht mehr und niemand wird diesen Menschen etwas erklären können.
Das Personal wird nicht getestet, geht ein- u. aus und niemand weiß, wie es sich in seiner Freizeit verhält. Woran macht man also fest, wer das Virus einschleppt?
Die Besuchsregeln sind hier, nach Bundesländern, nachzulesen:
SARS-CoV-2 ja nun nicht das erste Virus, das gesundheitsbedrohend in Deutschland bzw. weltweit ist. Jedes Jahr beklagen wir Grippetote . 2017/18 waren es 25.100 Todesfällen. Corona Todesfälle werden bis heute mit 9.395 angegeben, wobei hier auch Patienten dazugezählt werden, die schwere Vorerkrankungen hatten, darunter auch Patienten, die sterbend im Hospitz lagen.
Was gerade mit Menschen in Altenheimen gemacht wurde, die über Monate keinen Besuch mehr empfangen durften, mit Menschen, die schwer krank nur mit Ausnahmeregelung für eine Stunde pro Tag besucht werden durften, mit Menschen, die alleine sterben mussten, und von denen sich die Angehörigen per WhatsApp verabschieden durften, ist meiner Meinung nach unmenschlich.
Hygienemaßnahmen werden meiner Meinung nach schon vor Dekaden notwendig gewesen. Einen Herrn Spahn hat es nicht interessiert, dass wir während der Grippewellen in hoffnungslos überfüllten Zügen zur Arbeit gefahren wurden, in denen die Leute auf dem Gang gestanden sind oder auf dem Boden saßen, während andere ihre Bazillen raushusteten.
Schon der Titel (nicht von ihm selbst - schon klar..) Spahns brutal ehrliche Corona-Bilanz „Man würde mit dem Wissen heute..... Er hat ja nun das Wissen - aber die Besuchsregeln in Pflege/Altenheimen/Kliniken und Hospizen haben sich nicht geändert. Es wird genauso brutal gehandhabt wie die ganze Zeit.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*