Verbindung ins Reichsbürger-Milieu Maskenverweigerer randaliert in Dortmunder Supermarkt
12.08.2020, 11:40 Uhr | t-online.de
Ein Mann hat in einem Dortmunder Supermarkt randaliert, weil er keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen wollte. Nun ermittelt der Staatsschutz, denn der Maskenverweigerer hat wohl Verbindungen ins Reichsbürger-Milieu.
Am Dienstagabend gegen 22 Uhr hat ein Maskenverweigerer für Aufsehen in einem Supermarkt in Dortmund gesorgt. Der Mann wollte keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen und rammte einen Mitarbeiter mit einem Einkaufswagen. Nun ermittelt der Staatsschutz gegen den 44-Jährigen.
Wie die Polizei mitteilt, soll der Sicherheitsdienst des Supermarktes die Polizei verständigt haben. Vor Ort trafen die Beamten dann auf den 44-Jährigen im Mittelpunkt des Geschehens. Er filmte die Szenen und zahlreiche Kunden sahen zu.
Der Mann erklärte, dass er nicht verpflichtet sei, eine Maske zu tragen.
Einen Nachweis darüber konnte er jedoch nicht erbringen. Stattdessen "listete er eine Reihe von Paragraphen auf, die jedoch nicht mit den Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland übereinstimmen", heißt es. Der 44-Jährige wurde aus dem Laden geführt und hat dabei zwei Polizisten so schwer verletzt, dass sie ihren Dienst nicht fortsetzen konnten. Weitere Streifenteams unterstützen die Beamten schließlich bei der Festnahme.
Die Polizei teilt weiter mit, dass es Hinweise gebe, dass der 44-Jährige der Reichsbürger-Szene zugehörig sei. Die "Sonderkommission Rechts" des Staatsschutzes hat nun die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstands, Hausfriedensbruchs und der Verletzung des vertraulichen Wortes aufgenommen. Dazu kommt der Verstoß gegen des Infektionsschutzgesetz.
Quelle ________________________________________________________________________ Polizei Dortmund: Pressemitteilung vom 12. August 2020
Weil ein Kunde am Dienstag (11.8.2020) gegen 22 Uhr in einem Supermarkt an der Bornstraße keinen Mund-Nase-Schutz tragen wollte und einen Mitarbeiter mit einem Einkaufswagen rammte, verständigte der Supermarkt-Sicherheitsdienst die Polizei. Jetzt ermittelt der Staatsschutz der Dortmunder Kriminalpolizei.
Als ein Streifenteam am Tatort eintraf, beobachteten bereits zahlreiche weitere Kunden das Geschehen. Im Mittelpunkt: Ein 44-jähriger Mann ohne Mund-Nasen-Schutz, der die Situation filmte.
Den Polizisten erklärte er, dass er nicht verpflichtet sei, eine Abdeckung zu tragen. Eine ärztliche Bescheinigung, die ihn vom Tragen einer Maske befreit, legte der Mann nicht vor. Zudem listete er eine Reihe von Paragraphen auf, die jedoch nicht mit den Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland übereinstimmen. - wie sich später herausstellte, gibt es Hinweise, dass der 44-Jährige dem Reichsbürger-Milieu zuzuordnen ist. Die "Sonderkommission Rechts" des Staatsschutzes überprüft darüber hinaus Kontakte zur rechtsextremen Szene.
Die Polizisten entschieden sich, den Mann aus dem Supermarkt herauszuführen. Dabei leistete der 44-Jährige massiv Widerstand und verletzte zwei Polizisten so schwer, dass sie später in einem Krankenhaus behandelt werden mussten. Sie konnten ihren Dienst wegen der Verletzungen nach ärztlicher Behandlung nicht mehr fortsetzen.
Weitere Einsatzkräfte unterstützten das Streifenteam bei der Festnahme und konnten den aggressiv auftretenden Mann schließlich überwältigen und fesseln. Auf der Fahrt zum Polizeigewahrsam versuchte er im Streifenwagen weiter, einen Polizisten anzugreifen. Da besondere Haftgründe nicht vorlagen, konnte der Tatverdächtige das Gewahrsam am Mittwochvormittag wieder verlassen.
Der Staatsschutz ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstands, Hausfriedensbruch, der Verletzung des vertraulichen Wortes (das Filmen) und einer Straftat nach dem Infektionsschutzgesetz. Der Tatverdächtige ist am Dienstabend wiederholt durch einen Verstoß gegen die Coronaschutzverordnung aufgefallen.
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