In bester Laune schlüpft Gundula Steinbauer aus Farchant am 9. Januar 1975 in ihren Mantel, verabschiedet sich von ihrer Familie und läuft von der Föhrenheide zur Hauptstraße. Mit dem Bus will die 17jährige nach Garmisch-Partenkirchen fahren. Nach einem ereignisreichen Tag in München, wo sie sich als Schwestern-Schülerin im Schwabinger Krankenhaus vorstellte, möchte Gundula Steinbauer ausgehen, Freunde treffen und tanzen. Bis 24 Uhr dürfe sie fortbleiben, haben ihr die Eltern beim Abendessen erlaubt. Von ihrem Ausflug in die Marktgemeinde kehrt sie nicht zurück. Die Ermittler finden heraus, daß sie gegen 23 Uhr das Tanz-Lokal Schwarze Gams am Marienplatz verließ. Von dort verliert sich ihre Spur. Zuvor war sie im Rosenstüberl 3 an der Krottenkopfstraße gewesen. Ihre Freunde erinnerten sich später, daß die junge Frau an diesem Abend nicht so fröhlich war, wie sonst. Vergeblich versuchte die junge Frau in diesem Lokal einen Bekannten zu finden, der sie die wenigen Kilometer nach Hause fahren konnte. Also machte sie sich, wie bereits einige Male zuvor, per Anhalterin auf den Heimweg. Zwischen 23 und 23.10 Uhr haben drei Personen unabhängig voneinander am Marienplatz ein Mädchen als Anhalterin beobachtet. Ein anderer habe gesehen, daß eine junge Frau an der Klamm/Ecke Bahnhofstraße in einen hellen BMW mit auffallenden, dunklen Seitenstreifen und einem dunklen Dreieck auf der Kühlerhaube gestiegen sei. Ob einer der Zeugen tatsächlich Gundula Steinbauer sah, ist nicht gesichert. Weil Gundula nicht zurückkam, gibt ihre Mutter am Mittag bei der Polizei eine Vermisstenanzeige auf, nur wenige Stunden später entdeckt ein Spaziergänger ihren leblosen Körper im Lauterbach bei Oberau. Die Obduktion hat ergeben, daß sie gewürgt wurde.